Gymnasium soll zum Schulbeginn 2011/2012 fertig sein

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Richtfest gefeiert

Zeigten sich beim Richtfest des neuen Gymnasiums in Feierlaune (v. l.) Pfarrer Toni Wolf, Ursula Mayer, Kurt Braun, Landrätin Johanna Rumschöttel, Thomas Loderer und seine Amtskollegen Johann Eichler und Stefan Kern.	Foto: mst

Zeigten sich beim Richtfest des neuen Gymnasiums in Feierlaune (v. l.) Pfarrer Toni Wolf, Ursula Mayer, Kurt Braun, Landrätin Johanna Rumschöttel, Thomas Loderer und seine Amtskollegen Johann Eichler und Stefan Kern. Foto: mst

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Dieser Tag dürfte ganz nach dem Geschmack der Landkreis-Prominenz gewesen sein: Zwar war es bitterkalt, und so manche eisige Windböe trieb den Feiernden ins Gesicht.

Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Doch Champagnerlaune herrschte allemal – aus gutem Grund: Das Mega-Projekt »Neubau eines Gymnasiums in Höhenkirchen-Siegertsbrunn« hat im wahrsten Sinne des Wortes Gestalt angenommen, und zwar in Form von mächtigen Betonplatten, die auf dem Gelände am Bahnhofsplatz in die Höhe ragen.

Wer von der S-Bahn kommt, hat den massigen Baukörper inzwischen unmittelbar vor Augen, täglich kann er die Baufortschritte beobachten. Beim Richtfest ließ sich erwartungsgemäß so ziemlich alles blicken, was in den beteiligten Gemeinden Rang und Namen hat: Die Bürgermeister der Schulzweckverbandsgemeinden Thomas Loderer (Ottobrunn), Günter Heyland (Neubiberg), Stefan Kern (Brunnthal) und Ursula Mayer (Höhenkirchen-Siegertsbrunn) waren gekommen, Landrätin Johanna Rumschöttel hielt eine Ansprache, und mit Pfarrer Toni Wolf aus Höhenkirchen war auch die Geistlichkeit vertreten. Angesichts der eisigen Temperaturen trugen alle ­dicke Mäntel, Schals und Mützen. Überhaupt scheint das Gedeihen des Mega-Projekts viel mit Wetterextremen zu tun zu haben: »Als wir das letzte Mal bei der Grundsteinlegung hier waren, war es 35 Grad heiß. Jetzt haben wir Minusgrade«, wandte sich der Vorsitzende des Schulzweckverbands, Thomas Loderer, im Innenhof der Schule bestens gelaunt an die Festgäste. »Aber zwischen beiden Ereignissen ist etwas passiert, wie Sie hier sehen können.

Das Richtfest ist wahrlich ein freudiger Anlass.« Gleichzeitig lobte er die Handwerker und Bauarbeiter, die es geschafft hätten, in einer Rekordzeit von nur einem halben Jahr den Rohbau hochzuziehen. Selbst in bayerischen Behörden und im Kultusministerium sei man auf diese »grandiose Leistung« aufmerksam geworden. »Die fragen mich immer: Wie habt ihr das hingekriegt?« Nicht zuletzt der gewaltige Druck, der auf dem Zweckverband lastet, dürfte dafür verantwortlich gewesen sein: Erstmals seine Türen öffnen soll das neue, rund 33 Millionen Euro teure Gymnasium bereits in einem dreiviertel Jahr, zum Schuljahresbeginn 2011/2012. Vier Jahre lang, bis 2015, wird es allerdings erst einmal die größte »Wanderschule« Deutschlands sein: So sollen die Gymnasien in Neubiberg und Ottobrunn für je zwei Jahre komplett nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn verlagert werden. Auf diese Weise, so die Hoffnung des Zweckverbands für weiterführende Schulen im südöstlichen Landkreis, können die Generalsanierung in Neu­biberg und der Neubau von Teil A und B des Ottobrunner Gymnasiums am ­effizientesten und ohne Beeinträchtigung des jeweiligen Schulbetriebs vorgenommen werden. Von 2011 bis 2013 sind die Neubiberger an der Reihe, danach müssen die Ottobrunner in die südöstliche Landkreis-­Gemeinde kommen.

Erst ab 2015 kann das vierzügige »Therese-von-Bayern-Gymnasium« dann offiziell eröffnet werden. Loderer lobte die »Weitsicht« der Höhenkirchener Bürgermeisterin: Nur dank ihres hartnäckigen Festhaltens an dem Bauprojekt verfüge der Zweckverband jetzt über die komfortable Möglichkeit, die Neubiberger und Ottobrunner Schüler unterbringen zu können. Gleichzeitig räumte der Rathauschef ein, dass man noch hart arbeiten müsse, »damit die Über­gänge gut funktionieren«. Um den Schüleranstrom ab 2011/2012 zu bewältigen, sollen voraussichtlich Container mit Platz für maximal 900 Kinder und Jugendliche aufgestellt werden – eine Lösung, die rund 1,3 Millionen Euro kosten wird. Den Bau und den Betrieb des Schulgebäudes übernimmt die »Hochtief PPP Solutions« im Rahmen eines private-­public-partnership-Modells. »Das Investitionsvolumen über die gesamte Laufzeit von 25 Jahren liegt bei etwa 52,1 Millionen Euro«, informierte ein Sprecher des internationalen Baudienstleisters mit Sitz in Essen.

Nach einem Satzungsbeschluss des Schulzweckverbands in der November-Sitzung soll 2011 zur Finanzierung der Investitionskostenanteile der Verbandsgemeinden Aying, Brunnthal, Hohenbrunn, Ottobrunn und Putzbrunn ein Kredit in Höhe von rund 12,1 Millionen Euro aufgenommen werden. Doch die schwierigen Fragen der Finanzierung und der Belegung standen bei dem feierlichen Ereignis nicht im Vordergrund. Erst einmal herrscht uneingeschränkte Freude darüber, dass Höhenkirchen-Siegertsbrunn endlich das lang ­ersehnte Gymnasium bekommt. »Ich bin froh über die Bürgermeister, die nicht locker gelassen haben«, würdigte auch Rumschöttel die Arbeit der Projektbeteiligten. Die neue Schule werde die Gemeinde »zum Aufblühen« bringen. mst

Artikel vom 14.12.2010
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