St. Emmeram · Im Rahmen anderweitiger Ermittlungen wurde bekannt, dass sich ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter 39-jähriger Asylbewerber in der Wohnung seiner Ehefrau in einem mehrstöckigen Mietshaus am Fritz-Meyer-Weg aufhalten soll.

Der Gesuchte hat 1993 in Bosnien-Herzegowina aus unmittelbarer Nähe mit einer Handfeuerwaffe, einem Landsmann in den Kopf geschossen. Hintergrund des Streites war, dass der Getötete unberechtigt in einem Haus eines Bekannten wohnte.

Er wurde deswegen in Bosnien zu acht Jahren Haft verurteilt und verbüßte die Strafe im Gefängnis von Sarajevo.

Bei einem Arztbesuch im Mai 1995 konnte er fliehen und tauchte unter. Vermutlich infolge der Kriegswirren erfolgte der internationale Haftbefehl der jugoslawischen Behörden erst im November 2000.

Beamte der Personenfahndung des Polizeipräsidiums München behielten die im 1.Stock gelegene Wohnung am Fritz-Meyer-Weg im Auge. Hierbei zeigte sich der Gesuchte kurz am Fenster. Nachdem nicht auszuschließen war, dass er eine Waffe mit sich führt, wurde ein Spezialeinsatzkommando verständigt. Kurz nach der Anforderung kam der Gesuchte plötzlich aus der Hauseingangstür. Die Personenfahnder reagierten sofort und nahmen den völlig überraschten Mann widerstandslos fest.

Weder bei ihm, noch in der Wohnung seiner Ehefrau, wurde eine Waffe gefunden. Der Bosnier wurde der Haftanstalt überstellt, die Generalstaatsanwaltschaft leitet das Auslieferungsverfahren ein.

Artikel vom 11.04.2001
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