Arena-Streit: Argumente sind gefragt • Ein Kommentar von Alfons Seeler

Die beste Lösung für alle?

Foto: A. Wild

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Die Erklärung von 1860-Geschäftsführer Robert Niemann, die Löwen dauerhaft in der Fröttmaninger Arena halten zu wollen, begeistert überraschenderweise auch den FC Bayern. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sprach gegenüber Pressevertretern davon, man habe beim TSV 1860 eingesehen, „dass die Allianz Arena die beste Lösung“ sei. Dort gebe es einfach „die besten Vermarktungsmöglichkeiten.“ Gleichzeitig beeilte sich der Bayern-Boss zu betonen, dass es keinen weiteren Mietnachlass geben werde.

Die Verantwortlichen beim TSV 1860 hingegen brachten in der Vergangenheit stets zum Ausdruck, die Arena sei zu den vertraglich vereinbarten Konditionen für den Zweitligisten unter keinen Umständen mehr finanzierbar. Meldungen, die auf den weiß-blauen Anhang so irritierend wirken müssen, wie ein Interview Rummenigges mit einem Wirtschaftsmagazin im Sommer diesen Jahres, in dem er erklärte, die Arena trage sich mittlerweile von selbst, und seit 1860 München nur noch Mieter sei, könne der FC Bayern „die Schulden mit einer ganz anderen Geschwindigkeit“ tilgen. Deshalb rechne man an der Säbener Straße heute damit, deutlich früher als geplant, über eine schuldenfreie Spielstätte zu verfügen. Die Arena scheint also eine hochattraktive Sache zu sein – für den Hausherren FC Bayern München. Ob sie das jemals für den Mieter TSV 1860 München sein wird, bezweifeln Kritiker. Robert Niemann wird starke Überzeugungsarbeit leisten müssen, will er auch jene Teile des Löwenanhangs für die Heimstätte gewinnen, denen ein Autobahnzubringer, bequeme Busparkplätze und ergonomische Sitzschalen als identitätsstiftendes Merkmal nicht genügen.

Artikel vom 11.11.2010
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