Redakteurin des Münchner SamstagsBlatts Michaela Schmid zum Thema: Bürger-Kulturfest gegen Rechts

München · So seh ich das! Thema: Kulturfest gegen Rechts

Sein Kreuzchen am Wahlzettel zu machen, auf das eh viele aus Frust schon verzichten, und zu hoffen, seine Stimme dem kleineren Übel zu geben, ist schon lange unbefriedigend. Denn die gewählten Volksvertreter, sie kochen irgendwie immer ihr eigenes Süppchen.

Und so ist der erfreuliche Herbsttrend 2010 wenig überraschend, aber doch irgendwie längst überfällig: Die Bürger gehen wieder auf die Straße. Und zwar Jung und Alt, fortschrittlich und konservativ, CSU- und Grüne-Wähler, Engagierte und solche, die noch nie auf einer „Demo“ waren.

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Allein, es eint sie ein Thema, das den Protestierenden am Herzen liegt – oder viel eher unter den Nägeln brennt und unter der meist solide angepassten Oberfläche brodelt. Irgendwann muss es dann raus. Manchmal gibt ein Momentereignis den letzten Ausschlag für das Gefühl, jetzt mal was tun zu müssen und ein Zeichen zu setzen, oder die nervende Zähigkeit eines jahrelangen Konflikts. Ob in Stuttgart gegen den geplanten Bahnhof oder in München bei der Menschenkette gegen die Atompolitik. Diese Menge an Menschen aus allen Schichten, die sich da auf der Straße versammeln, setzt ein deutliches Signal an Politiker, Behörden und politisch Unverbesserliche. Aber bitte ohne jegliche Gewalt, verbale oder gar körperliche. Gefragt sind kreative Formen, die das Dagegen gegen den Ist-Zustand ausdrücken. Wie eine Menschenkette zu bilden oder das Kulturfest „München ist bunt“. So seh ich das.

Artikel vom 14.10.2010
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