Die Dämmerungseinbruch-Saison steht vor der Tür

Harlaching/Giesing · RoSi kommt - Tipps von der Polizei

Die Polizeidienststelle 23 lädt ein, sich über das Thema Schutz vor Einbrechern zu informieren. Foto: VA

Die Polizeidienststelle 23 lädt ein, sich über das Thema Schutz vor Einbrechern zu informieren. Foto: VA

Harlaching/Giesing · Die Tage werden wieder merklich kürzer, bald wird es schon am späten Nachmittag dunkel. Ein Umstand, den sich vor allem Einbrecher gerne zu nutze machen, wie Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der Polizeiinspektion 23 Giesing/Harlaching betont. Schon jetzt habe es im Münchner Stadtgebiet einige so genannte Dämmerungseinbrüche gegeben, bei denen der Schaden jeweils beträchtlich war.

»Für Einbrecher beginnt mit dem Herbst die Hochsaison«, erklärt Dieter Heumann. Die Einbrecher nützten den Schutz der frühen Dämmerung um einerseits bei ihrem Versuch in fremde Wohnungen und Häuser einzudringen nicht erkannt zu werden, zum anderen sehe man bei früh einsetzender Dunkelheit von außen schnell, in welchem Haus sich gerade Personen befinden, weil die Wohnungen in der Regel dann beleuchtet sind. Um die Bürger vor unliebsamen Gästen zu schützen, kommt wieder »RoSi«, der rollende Sicherheitsbus der Polizei nach Harlaching, um dort wertvolle Tipps zum Thema: »Schutz vor Einbrechern« zu geben. Am Dienstag, 19. Oktober, ist der Informationsstand der Polizei von 12 bis 16 Uhr am Theodolindenplatz zu finden und am Montag, 25. Oktober, von 12 bis 16 Uhr am Wettersteinplatz. Die Polizeibeamten der PI 23 haben zudem einen Fragebogen entwickelt, den sie an die Bürger austeilen wollen. »Mithilfe dieser Fragen kann ich abklären, ob ich mein Zuhause ausreichend geschützt habe oder nicht«, so Heumann. Was viele Bürger nämlich nicht wissen, ein gekipptes Fenster in der Abwesenheit ist für einen geübten Einbrecher genauso gut wie ein geöffnetes.

Deshalb rät er immer dazu, Fenster und Türen fest verschlossen zu lassen, bevor man sein Zuhause verlässt. Die vorgestellten Maßnahmen sind allesamt einfach zu realisieren und kosten nicht die Welt, lohnen sich aber auf jeden Fall. Denn, so lautet die Erfahrung der Kriminalbeamten, kommt ein Dieb innerhalb von drei Minuten nicht in das ausgespähte Objekt hinein, lässt er von seiner Tat ab. »Der Einbrecher will vor allem nicht erkannt werden. Je länger ein Einbruch dauert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden«, berichtet Heumann. Genauso wichtig wie der eigene Schutz sei aber auch die Wachsamkeit der Nachbarn, denn die Polizei sei dringend auf die Unterstützung und Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen, betont Heumann. »Wir wollen die Menschen für das Thema sensibilisieren«, so der Polizeibeamte. »Wenn jemand auf dem Nachbargrundstück verdächtige Geräusche hört oder verdächtige Beobachtungen macht, sollte er auf jeden Fall die Polizei verständigen«, wünscht sich Heumann. Dabei sollte man immer die Telefonnummer 110 wählen, so ist der schnellstmögliche Einsatz garantiert. Hier empfiehlt es sich auch mögliche Kennzeichen von verdächtigen Autos oder Täterbeschreibungen zu notieren. Unter der Telefonnummer 110 könne man seine Meldung am schnellsten loswerden, informiert Heumann. Dabei müsse sich der Anrufer keine Sorgen machen, sollte sich herausstellen, dass kein Einbruch vorliegt. »Wir kommen lieber zu einem Fehlalarm, als dass wir später einen Einbruch aufnehmen müssen«, bestätigt Heumann.

Der Schaden im Einbruchsfall bezieht sich aber nicht nur auf das Diebesgut, oftmals werden auch hohe Sachschäden in der betroffenen Wohnung angerichtet. In Windeseile würden die Einbrecher die Schränke und Schubladen durchwühlen und dabei die Inhalte auf dem Boden verstreuen, um so schneller die gesuchte Beute zu finden. »Diese Einbrecher suchen meistens nach Bargeld oder Schmuck, Dingen, die sich leicht mitnehmen lassen. Dass jemand eine Stereoanlage oder einen Fernseher mitnimmt, kommt bei dieser Art der Einbrüche eher selten vor«, weiß Heumann zu berichten. Sollte jedoch der schlimmste Fall eintreten und der Wohnungsinhaber überrascht einen Einbrecher bei seinem Vorhaben, so sollte man auf keinen Fall versuchen, den Täter selber zu stellen, rät der Kontaktbeamte Werner Staude. »Helden sterben früher, heißt es bei uns. Die Täter wollen keinen Kontakt, sondern unerkannt entkommen. Wenn sie sich aber in die Ecke gedrängt fühlen, weiß man nicht, wie sie reagieren«, so Staude. Auch hier rät Polizeihauptkommissar Heumann dazu zuerst die Polizei zu alarmieren und auf deren Ankunft zu warten. »Dinge kann man ersetzen, ein Leben oder die eigene Gesundheit nicht«, so Heumann.

Heike Woschée

Artikel vom 13.10.2010
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