Neue Kinderbetreuungseinrichtung in Harlaching eingeweiht

Harlaching · Platz für Kinder

Fröhliche Gesichter bei der Einweihung (v. l.) Karl Hopfner, Kerstin Beug und Stadträtin Beatrix Zurek mit zwei der kleinen Hauptakteure. 	Foto: Hettich

Fröhliche Gesichter bei der Einweihung (v. l.) Karl Hopfner, Kerstin Beug und Stadträtin Beatrix Zurek mit zwei der kleinen Hauptakteure. Foto: Hettich

Harlaching · 148 Kinder in acht altersgemischten Gruppen haben seit dem April dieses Jahres in der neuen Kooperationseinrichtung an der Säbener Straße 61 in Harlaching eine neue und attraktive Heimat gefunden. Keine nur räumlich nahe Beziehung hat sich vor Ort freilich entwickelt.

Zusammen mit dem FC Sportfreunde hatten die Bayern nicht nur auf eigene Geländeareale im Zuge der Erweiterung des Trainingsgeländes verzichtet – sondern auch satte 2,5 Millionen Euro an Projektkosten beigesteuert. Die restlichen Mittel stellte die Stadt zur Verfügung. Am Donnerstag vergangener Woche wurde das rund 4,7 Millionen Euro teure Anwesen feierlich eingeweiht. Auch bei dieser gelungenen Zeremonie standen die Kleinen im Mittelpunkt.

Ein Vielzahl an Gästen, wie beispielsweise Stadträtin Beatrix Zurek (SPD) in Vertretung des Oberbürgermeisters und der FCB-Finanzvorstand Karl Hopfner kamen, um gemeinsam den fröhlichen Anlass zu feiern. »Ein wunderbarer Moment« sei dies, so Zurek. Die Rätin hob dabei besonders auf den Umstand ab, dass neben 100 Kindergartenplätzen auch ein Kontingent von »dringend benötigten 48 Krippenplätzen geschaffen« wurde. »Wir hinken in München gerade bei der Versorgung mit Krippenplätzen etwas hinterher, weil sich die Münchner in der Großstadt mit der größten Geburtenrate einfach nicht an Geburtenstatistiken halten«, fügte sie schelmisch grinsend an. Allen Beteiligten dankte sie für Engagement und Weitsicht. Stadtdirektor Franz Balmert sowie Eleonore Hartl-Grötsch vom Schul- und Kultusreferat der Stadt lobten in ihren Grußworten Engagement und Ergebnis der Bemühungen ebenso. Die Kinder dankten es den bei der Feierstunde anwesenden Planern, der Leitung und den Eltern auf ihre Weise: mit einem bunten und fröhlichen Programmdefilée vom fein choreographierten Reihentanz bis zur gelungenen Aufführung der »Raupe Nimmersatt«.

Bevor jedoch jetzt Eröffnung gefeiert werden konnte, musste ein Planungsmarathon bewältigt werden. Bereits im April 2008 hatte der Münchner Stadtrat dem Baureferat den Auftrag zur Realisierung der neuen Kindertagesstätte als Kooperationseinrichtung erteilt. Angesichts der komplizierten Grundverhältnisse vor Ort mit den beiden benachbarten Sportvereinen FC Bayern und Sportfreunde München gerieten die Planungen allerdings nicht ganz einfach. »Doch die Mühen der knapp zweijährigen Planungs- und Realisierungsphase haben sich in jedem Fall gelohnt«, bilanzierte Einrichtungsleiterin Kerstin Beug im Tenor mit begeisterten Eröffnungsgästen zufrieden.

Die Erzieherin leitet vor Ort ein engagiertes Team von 23 pädagogischen und sechs hauswirtschaftlichen Kräften, die sich um das Wohl der Kleinen an jeweils fünf Wochentagen zwischen 7 Uhr morgens und 17 Uhr abends kümmern. »Die Arbeit hier macht Freude«, beurteilt Beug die Situation. »Vor allem architektonisch ist der Bau sehr gelungen«, lobt sie. Unter der Federführung des Münchner Architekturbüros Boschmann + Feth entstand ein Ensemble mit zwei unterschiedlich orientierten Baukörpern. Der Gebäudeteil parallel zur Säbener Straße nimmt die lineare Bebauungsstruktur der Umgebung auf und schirmt das Grundstück von der Straße ab.

Dagegen öffnet sich das Gebäude zum Gartenbereich und zum gegenüberliegenden Park nach Südosten. Die Anlage verfügt selbst über eine große Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität für die Kleinen. Üppige Bepflanzung, moderne Spielgeräte und sogar ein eigener Rodelhügel auf dem Gelände bieten den Kindern viele Optionen. Die Anordnung der Gebäudeteile selbst ermöglicht eine optimale und energetisch sinnvolle Ausrichtung der Räume. Nach Norden und Westen sind Eingang, Mehrzweckraum, Büros sowie alle Technikbereiche und Nebenräume erschlossen. Die hellen und attraktiv-freundlich gestalteten Gruppenräume mit dazwischen angeordneten Multifunktionseinrichtungen orientieren sich per Glasfassade zum Garten nach Südosten – eine sehr freundliche Atmosphäre inklusive.

Die Einrichtung bietet auch stolze Zahlen: immerhin 913 Quadratmeter Hauptnutzfläche sowie eine Bruttogeschossfläche von 1.529 Quadratmetern auf zwei Geschossen. Der Künstler Wolfgang Groh verlieh zudem im Foyer mit seinem Arrangement einer »Wunderkammer« aus Aluminium und Glas dem Bau eine weitere, entscheidende gestalterische Note. Harald Hettich

Artikel vom 12.10.2010
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