Veröffentlicht am 12.10.2010 00:00

Harthof · Tomate oder Paprika?

Viel Mühe gaben sich die Jugendlichen des Freizeittreffs Neuland beim Kochen. Leiterin Nanne Dudowits (3.v.l.) freut sich über so viel Engagement. 	 (Foto: sl)
Viel Mühe gaben sich die Jugendlichen des Freizeittreffs Neuland beim Kochen. Leiterin Nanne Dudowits (3.v.l.) freut sich über so viel Engagement. (Foto: sl)
Viel Mühe gaben sich die Jugendlichen des Freizeittreffs Neuland beim Kochen. Leiterin Nanne Dudowits (3.v.l.) freut sich über so viel Engagement. (Foto: sl)
Viel Mühe gaben sich die Jugendlichen des Freizeittreffs Neuland beim Kochen. Leiterin Nanne Dudowits (3.v.l.) freut sich über so viel Engagement. (Foto: sl)
Viel Mühe gaben sich die Jugendlichen des Freizeittreffs Neuland beim Kochen. Leiterin Nanne Dudowits (3.v.l.) freut sich über so viel Engagement. (Foto: sl)

Kennen Sie die Sendung »Kochduell« noch? Zwei Teams, Paprika und Tomate, kämpften hier gegeneinander. Ähnlich geht es seit April in den Küchen der zehn Kinder- und Jugendeinrichtungen, die am 1. Münchner Kinder- und Jugendkochwettbewerb teilnehmen, zu. Unterstützt und finanziert wird das Projekt von der HIT-Stiftung »Kinder brauchen Zukunft«.

Die Stiftung habe es sich zum Ziel gemacht, Kinder aus sozial schwachen Familien zu fördern und setzt den Schwerpunkt auf gesunde Kinderernährung, so die Leiterin Birgit Rößle.

Die jungen Köche der teilnehmenden Einrichtungen treten gegeneinander an und werden nach vorgegebenen Kriterien von einer Jury, zu der auch bei jeder Begegnung ein Ehrengast geladen ist, bewertet.

In der vergangenen Woche durfte ich dieser Ehrengast in dem Freizeittreff Neuland an der Neuherbergstraße 90 sein. Über diese Einladung hab ich mich natürlich sehr gefreut, da ich nicht nur gerne asiatisch esse, sondern als Redakteurin bei der Münchener Nord-Rundschau, leider nur sehr wenig Zeit habe, selbst zu kochen.

Jogi, Sarah, Corinna, Alex, Börni, Nicki und Maxi servierten ein dreigängiges Menü. Das Thema des Abends war schon beim Eintreffen unverkennbar. Via Diaprojektion zierten Bilder aus Thailand eine Wand des Freizeittreffs. Es roch nach Curry und Gebratenem. Der Tisch war mit typischen Accessoires eingedeckt. So gab es Essstäbchen, Bambus-Untersetzer und sogar nachgemachte thailändische Währung wurde um die Servietten gerollt.

Zusammen mit Verena Kunz, Pädagogin des Erziehungshilfezentrums Adelgundenheim und eine der zwei Projektleiterinnen, bewertete ich im Anschluss die Kochkünste, das Ambiente und den Service. Und die Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren gaben sich richtig Mühe. Ordentlich mit Kochschürze bekleidet, kredenzten die Kids eine Green Thaicurry-Kürbissuppe als Vorspeise. Weiter ging es mit Pad Thai (Gebratene Nudeln mit Hühnchen, Ei und Tofu) und bei der Nachspeise hatten sie sich meines Erachtens selbst übertroffen. Die Mangopulp-cream, also eine Mango-Quark-Mousse, war nicht nur schön kühl und mit außergewöhnlichen Früchten wie Drachenfruchtscheiben und Physallis verziert, sondern auch ein wahrer kulinarischer Hochgenuss. Und so erreichte das junge Kochteam insgesamt 47 von 60 möglichen Punkten.

Jede teilnehmende Jugendeinrichtung ist insgesamt fünfmal Gastgeber. »Bei uns wurde jetzt zum dritten Mal gekocht«, erklärt die Leiterin Nanne Dudowits und freut sich, dass ihre »Schützlinge« so eifrig bei der Sache sind. Bei dem Projekt »Kochwettbewerb« stehen Spaß und Genuss im Vordergrund, keine trockene Beratung über gesundes Essen oder richtige Ernährung.

Die Kinder und Jugendlichen sollen sich spielerisch und aus eigenem Antrieb heraus mit dem Thema Ernährung beschäftigen und zusätzlich lernen, die Rollen als Gastgeber oder Gast zu übernehmen. Denn die Einrichtungen besuchen sich auch gegenseitig.

So ist bei jeder Kochbegegnung auch eine andere teilnehmende Einrichtung dabei. Diese darf zwar nicht mitbewerten, wohl aber ein Feedback geben. Im Neuland waren jetzt Jugendliche aus Birkeneck dabei, die sich im Großen und Ganzen über einen gelungenen Abend gefreut haben.

Bis Dezember läuft das Projekt noch und natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen. Die Einrichtung, die den ersten Platz belegt, darf ein Abendessen im Lenbachhaus genießen. Stilecht werden die Kids mit weißen Stretchlimos vorgefahren. Also, da kann ich nur sagen: »Ran an die Töpfe, fleißig weiter kochen und die Gäste beeindrucken.« Silke Leuendorf

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