Antonia Janßen ist die neue Vikarin der Moosacher Gemeinde Heilig-Geist

Moosach · Kein knöcherner Beruf

Moosach · Die Evangelische Kirchengemeinde Heilig-Geist in Moosach hat seit 1. September eine neue Vikarin. Antonia Janßen wird am Sonntag, 17. Oktober, bei dem Gottesdienst um 10 Uhr offiziell in der Gemeinde eingeführt. Mentorin von Antonia Janßen ist die seit Juni in Heilig-Geist tätige Pfarrerin Sabine Nagel.

Für die kommenden zweieinhalb Jahre wird die 29-Jährige ein fester Bestandteil von Heilig-Geist sein. Eine Aufgabe, auf die sich die gebürtige Nürnbergerin freut: »Zwar muss ich immer mal wieder zwischendrin zum Predigerseminar nach Nürnberg, aber es wird mit Sicherheit spannend sein, mit Sabine Nagel, die Gemeinde zu erkunden und Potenzial zu entdecken.« Der neuen Vikarin ist wichtig zu zeigen, dass dieser Beruf auch heute nicht »doof« oder knöchern ist. »Ich lebe wie jeder andere moderne Mensch und schwinge nicht den ganzen Tag die Bibel«, so Janßen, die mit einem Betriebswirt verheiratet ist. »Das ergänzt sich ganz gut und vor allen Dingen erdet es.«

Antonia Janßen sieht sich selbst als »Werbefrau für das Evangelium«. Sie möchte nach außen zeigen, was sie trägt und an was sie glaubt, denn der Glaube hat ihr stets Kraft im Alltag gegeben. »Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen«, lautet ihr Tauf- und Konfirmationsspruch, der ihr immer allgegenwärtig ist. Antonia Janßen weiß, dass sich auch das Studium der Theologie der aktuellen Zeit angepasst hat und sie würde es noch einmal machen, wenn sie die Wahl hätte.

Der Weg zur Pfarrerin ist lang, denn nach dem Vikariat folgen noch einmal fünf Jahre, bis sie sich auf ausgeschriebene Stellen bewerben darf. »Ich sehe die Zeit jetzt und auch danach als Prüfungszeit, ob es wirklich der Beruf ist, den ich für immer ausüben möchte«, so Antonia Janßen, die in München und Hamburg studiert hat. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann und Hündin Mia in München, allerdings nicht in Moosach: »Es gibt keine Residenzpflicht in einer Großstadt wie München, das heißt, ich muss nicht in der Gemeinde, in der ich arbeite, leben«. Dass Antonia Janßen einen kirchlichen Beruf ergreift, wurde ihr quasi in die Wiege gelegt, denn auch ihre Familie steht der Kirche nah. Aber besonders habe sie die Wissenschaft gereizt, denn das Studium sei sehr breit gefächert. Das Ziel Pfarrerin zu werden, stand dabei gar nicht so sehr im Vordergrund. Am 2. Advent wird Antonia Janßen das erste Mal alleine den Gottesdienst in Heilig-Geist abhalten. »Da bin ich schon ein bisschen nervös und hoffe natürlich, dass auch alles gut geht.«

Mit Antonia Janßen wird am 17. Oktober übrigens auch der neue Praktikant, Jakobus Launhardt, und der neue Zivildienstleistende, Severin Seidel, der Nachfolger von Claudius Engel, der Kirchengemeinde vorgestellt. Diplom-Religionspädagoge Bernd Dürholt fungiert als Mentor für Launhardt, der noch Student der Evangelischen Hochschule in Nürnberg ist und bis Juli 2011 die Gemeinde und deren Strukturen kennenlernen möchte. Auch Jakobus Launhardt freut sich darauf, sein theoretisches Wissen endlich in die Praxis umsetzen zu können. Silke Leuendorf

Artikel vom 05.10.2010
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