Collagen, Holzschnitte und Comic im Kulturzentrum

Messestadt Riem · Dreimal Reimann

Kandidatin Merkel zerlegt und neu zusammengefügt. Hans Reimanns Collagen zeigen Politiker mit  ausdrucksvolleren Zügen.	Foto: VA

Kandidatin Merkel zerlegt und neu zusammengefügt. Hans Reimanns Collagen zeigen Politiker mit ausdrucksvolleren Zügen. Foto: VA

Messestadt Riem · Das Kulturzentrum in der Erika-Cremer-Straße 8 lädt am Montag, 11. Oktober, 19 Uhr, zur Vernissage der Ausstellung »Vielschichtig« – Collagen, Holzschnitte, Comic« von Hans, Renate und Annegret Reimann. Hans Reimann möchte in seinen Collagen mittels Verfremdung Hintergründe sichtbar machen. Er zeigt »KWahl-Plakate«, Beuys- und Traumcollagen.

Es ist für ihn reizvoll, die glatten Gesichter und Floskeln auf Wahlplakaten zu zerlegen und neu zusammenzufügen, wobei ausdrucksvollere Züge entstehen. Eine etwas andere Zielrichtung haben die Beuys-Collagen, nämlich aus einem etwas trockenen Bildbericht den hintergründigen Zauberer Beuys entstehen zu lassen. Die größtmögliche Verfremdung erlebt der Mensch in seinen Träumen. Da ist kein Ziel, keine Absicht, kein Plan. In ähnlicher Weise sind weitere Collagen entstanden, die an Traumbilder erinnern.

Renate Reimann beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Textil- und Drucktechniken. Vielschichtigkeit fasziniert sie. Ihre Holzschnitte bestehen aus mehreren Lagen, gedruckt mit unterschiedlichen Druckstöcken. Alle Ebenen kommen in dem entstandenen Bild zur Geltung und können beim Betrachten wahrgenommen werden. Schon die Herstellung einer Druckplatte, das Ausgraben von Linien und Flächen ist ein sinnliches Vergnügen. Anders als Drucktechniken allgemein sind diese Holzschnitte ausschließlich Unikate.

Annegret Reimann, selbstständige Graphik-Designerin und Illustratorin, zeigt einen mehrseitigen Comic. Hintergründiger Humor ist ihr der liebste: wenn man einen Mundwinkel hochzieht und durch die Nase leise schnaubt, statt laut zu lachen. »Schichttorte«, der Comic nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stanislaw Lem, ist auf den ersten Blick eher absurd und burlesk als vielschichtig. Allerdings stehen im Hintergrund doch ernstere philosophische Fragen zur menschlichen und tierischen Identität. Xenotransplantation und Schönheitschirurgie – in Zukunft können noch jede Menge solcher Absurditäten auf uns zu kommen.

Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 27. November, auch im Rahmen der Kulturtage Trudering-Riem vom 14. bis 17. Oktober, jeweils Montag bis Freitag von 10 bis 12 und von 17 bis 19 Uhr (außer an Feiertagen und in den Schulferien) sowie zu den Abendveranstaltungen des Kulturzentrums Messestadt Riem.

Artikel vom 04.10.2010
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