Haupteingang des Anzinger Rathauses bekommt eine Freitreppe

Anzing · Eine Mauer zu viel

Zwei Mauern, eine beim Haupteingang (ganz li.), eine beim Nebeneingang (ganz re.): Die linke wird wieder weggerissen, die rechte wird niedriger.	Foto: gh

Zwei Mauern, eine beim Haupteingang (ganz li.), eine beim Nebeneingang (ganz re.): Die linke wird wieder weggerissen, die rechte wird niedriger. Foto: gh

Anzing · Auf den Plänen sieht alles harmlos aus. Von einer störenden Mauer ist für das ungeübte Auge nichts zu sehen. »Es ist auch ein wenig meine Schuld, dass wir den Ärger mit der Mauer an der Treppe hatten«, so Franz Finauer (UBA), 1. Bürgermeister. »Ich bin gelernter Schreiner und geübt im Lesen von Bauplänen. Ich hätte die Gemeinderäte auf diese Mauer aufmerksam machen müssen.«

Anzings Rathaus, das für über drei Millionen Euro saniert wird und einen Anbau bekommt, wird sich bei der Einweihung am 18. November sicher als Schmuckstück präsentieren. Aber die Bürger ärgerten sich die letzten Wochen mehr über ihren künftigen Ortsmittelpunkt. Nachdem der Bauzaun an besagter Treppe nämlich entfernt war, herrschte die einhellige Meinung: Die Mauer muss weg! »Die sieht aus wie bei einem Silo und verschandelt den ganzen Bau.«, so die Stimmen aus der Bevölkerung. Auch die Fraktionen der CSU und SPD im Gemeinderat waren sich einig: Weg mit der Wand, her mit einer Freitreppe. Die Architekten rechneten und kamen auf 23.000 Euro Mehrkosten.

Auftritt: zweite Mauer! Diese war bei der Treppe des Haupteingangs im Osten errichtet worden, auch plangemäß und vom Gemeinderat abgesegnet. Eine Freitreppe beim Nebeneingang und beim Haupteingang eine Mauer – das wollte der Gemeinderat nun auch wieder nicht. Man befürchtete, dass der Nebeneingang optisch zum Haupteingang aufgewertet würde. Die Architekten rechneten nochmals und kamen auf weitere 18.000 Euro an Mehrkosten.

Jetzt schlug die Stunde des Kompromisses im Gemeinderat: Wir sparen uns das Geld beim Umbau des Nebeneingangs und stecken es lieber in eine Aufwertung des Haupteingangs im Osten, lautete jetzt die Devise. Da man die Nebeneingangsmauer aber wenigstens entschärfen wollte, beschloss man, sie um 20 Zentimeter zu kürzen. Im Beschluss der Ratssitzung vom 7. September heißt es: »Die Mauer an der Nordseite des Rathauses wird um 20 cm gekürzt, mit Bayerwald-Granit abgedeckt und mit einem Edelstahl-Handlauf versehen.

Die Mauer an der Ostseite wird entfernt, ein dreiseitiger Treppenaufgang errichtet und mit zusätzlichen Handläufen an der Mauer des Gebäudes und dem Treppenaufgang versehen.« Eine Lösung, mit der auch Reinhardt Friedrich, 3. Bürgermeister und Fraktionssprecher der SPD, zufrieden ist: »Ich hätte die Mauer an der Nordseite gerne noch mehr gestutzt. Aber es ist ein Kompromiss, mit dem wir leben können. Wenn die Mauer erst mal bepflanzt ist, sieht die Sache noch mal anders aus. Und die freie Treppe am Haupteingang wird einladend sein. So eine Treppe sagt doch jedem Besucher gleich ›Sei willkommen!‹« In diesem Sinne: Am 20. November ist Tag der offenen Tür im neuen Rathaus! Gabriele Heigl

Artikel vom 28.09.2010
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