Kinder dürfen nun doch auf ihre Wunschschule gehen

Moosach · Eingangsklasse in Moosach

Betroffene Eltern wehrten sich massiv dagegen, dass ihre Kinder in Laim zur Schule gehen sollten. 	sd

Betroffene Eltern wehrten sich massiv dagegen, dass ihre Kinder in Laim zur Schule gehen sollten. sd

Moosach · Wunder gibt es immer wieder, denn womit kaum noch einer gerechnet hatte, ist für 30 künftige Realschüler nun doch im letzten Augenblick zum Guten entschieden worden. Sie dürfen auf ihre Wunschschule. Eigentlich sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein, so dachten auch die betroffenen Familien. Doch sie sollten sich irren.

Bereits vor den Sommerferien hatten etwa 30 Kinder aus Moosach und Umgebung eine Absage für die Aufnahme auf ihre Wunschschule, der städtischen Arthur-Kutscher-Realschule in Moosach, erhalten. Zu viele Anmeldungen, für die gedeckelten 48 städtischen Eingangsklassen, hatten zu dem Beschluss geführt. Stattdessen sollten die Kinder ihre Schullaufbahn in der staatlichen Georg-Büchner-Realschule in Laim fortsetzen.

Zum Entsetzen von Eltern und Kindern, denn lange Schulwege zur und fehlende Nachmittagsbetreuung an der Ausweichschule stellten die Betroffenen vor fast unlösbare Probleme. Dagegen wehrten sich die betroffenen Eltern massiv. »Wir verteilten handgedruckte Flyer auf dem ersten Münchner Bildungsgespräch vor dem Rathaus, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen«, erinnert sich Monika Stubner vom Elternbeirat der Arthur-Kutscher-Realschule. Dies brachte den Stein ins Rollen. Daraus folgten Gespräche zwischen Eltern und dem Schulreferat.

Zeitgleich reichte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle der Stadt München sozusagen »die Hand«, indem er eine weitere, staatliche Realschule vornehmlich im Münchner Nordwesten genehmigen würde, wenn die Stadt vorrangig die Planungen führe und für den erforderlichen Schulaufwand Rechnung trage. In diesem Zusammenhang hatte sich der Freistaat Bayern entschlossen, eine staatliche Vorläuferklasse im Schulzentrum an der Gerastraße 6 zu bilden.

Der Antrag hierzu wurde in einem Dringlichkeitsverfahren bei der Vollversammlung im Stadtrat von der rot-grünen Fraktion Ende Juli gestellt. Der positive Beschluss aller Fraktionen machte den Weg für eine neue Eingangsklasse in Moosach frei. Die Schüler müssen nun doch nicht an die staatliche Georg-Büchner-Realschule wechseln, sondern dürfen auf ihre Wunschschule gehen. »Ich fühle mich unendlich erleichtert und froh. Es war wirklich gut, dass wir betroffenen Eltern alle zusammengehalten haben.

Nur so konnten wir etwas bewegen«, resümiert Stubner. Moritz, ihr Sohn, ist froh, dass er zu seiner Schwester auf die Schule darf. »Die neue fünfte Klasse ist rechtlich an die staatliche Georg-Büchner-Realschule angebunden, aber sie wird organisatorisch und schulisch in die Arthur-Kutscher-Schule integriert«, stellt Eva-Maria Volland von der Pressestelle des Schulreferats das neue Schulkonzept vor. Unterrichtet werden die Schüler von einem staatlichen Lehrer. Auch der Wunsch der Eltern nach einer Ganztagsklasse konnte erfüllt werden, so dass für viele Eltern ein dringliches Problem der Betreuung damit gelöst wäre. Sofia Delgado

Artikel vom 22.09.2010
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