Die Spielstadt zeigt Kindern und Jugendlichen die Zusammenhänge der »Erwachsenenwelt«

Mini-München: Das spielerische Abbild einer Stadt

Mini-München gehört zu den Münchner Sommerferien einfach dazu – schon seit 1980.

Mini-München gehört zu den Münchner Sommerferien einfach dazu – schon seit 1980.

Alle zwei Jahre erwacht die Spielstadt Mini-München zum Leben. Drei Wochen lang bevölkern Münchner Schulkinder ihre eigene kleine Stadt mit Rathaus, Arbeitsamt, Bank, Zeitung, Restaurant und allem, was so alles zu einer richtigen funktionierenden Stadt dazugehört. Genau darum geht es nämlich. Die Kinder sollen spielerisch erleben, wie die Welt der Großen im Inneren zusammenhängt.

Mini-München: Die Spielstadt für Kinder

  • Mini-München
    Themenseite zur Spielstadt in München: Alle zwei Jahre sind Kinder die Akteure und Macher in der Spielstadt

So hat die Spielstadt eine eigene Währung, die »Mimüs«, die nicht ohne Weiteres nachgedruckt werden können, wenn sie ausgehen. In der Spielstadt 2010 war aber genau das der Fall. Wie es dazu kommen konnte, weiß keiner so genau, aber in dieser Spielstadt haben die Mini-Münchner das Geld gehortet, anstatt es auszugeben. Die Binnenkonjunktur des Mikrokosmos Mini-München lahmte, Notgeld musste gedruckt und in Umlauf gebracht werden, um das wirtschaftliche System der Spielstadt am Laufen zu halten. In der Konsequenz drohte eine Inflation, doch der ganze Vorgang ereignete sich kurz vor Ende der Ferienaktion, sodass die Entwertung ausblieb. Mit dem Abschluss der Spielstadt wird auch das jeweils hergestellte Geld »ungültig«. Das folgende Mini-München bekommt neue Geldscheine.

Die Kinder, die sich an der Spielstadt beteiligen – immerhin rund 2000 pro Tag – bieten Waren und Dienstleistungen an und konsumieren gleichzeitig. So setzen sie den Wirtschaftskreislauf in Gang und erreichen ganz einfach durch den Fortgang ein Wirtschaftswachstum – wenn das Geld nicht gehortet wird.

Mini-München gibt es seit 1980. Es war die erste Spielstadt überhaupt. Das Konzept macht Furore. Inzwischen sind weitere Spielstädte in aller Welt entstanden, sogar in Japan. Mini-München wird gerne als Referenz genutzt, in kaum einer Spielstadt ist man so weit wie hier. Aber auch von den unabhängigen »Ablegern« lernen wiederum die Mini-Münchner. Mit der Zeit hat eine Dynamik eingesetzt, von der alle mehr oder weniger profitieren. Am meisten Erfahrung hat man jedoch hier gesammelt.

Seit einigen Jahren begleiten die Münchner Wochenanzeiger das Geschehen in Mini-München. Wir berichten über Vorbereitungen, Aktionen, Probleme und Sponsoren, die die Spielstadt finanziell unterstützen. Denn Mini-München steht auch in Wirtschaftsbeziehungen zur richtigen Welt. Material, Personal, Lebensmittel – all das kostet Geld. Einen Teil steuert die Landeshauptstadt dazu, einen Teil tragen Unternehmen durch Sponsoring, den dritten Teil stemmen private Spender, die Mini-München-Paten.

qs

Artikel vom 23.08.2010
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