Neue Nutzungskonzepte für die alte Kraemer-Mühle

Giesing/Harlaching · Neue Kult-Kulturmeile in Sicht

Die 1701 errichtete Kraemer-Mühle könnte bald als Herberge für kulturelle Veranstaltungen dienen. Foto: Hettich

Die 1701 errichtete Kraemer-Mühle könnte bald als Herberge für kulturelle Veranstaltungen dienen. Foto: Hettich

Giesing/Harlaching · Geht es nach dem Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching, dann könnte die Region in Sachen Kultur bald schon einen enormen Anschub erfahren. Denn eine kulturelle Nutzung können sich die Stadtviertelpolitiker künftig nicht nur auf dem Areal des Grünwalder Stadions vorstellen – auch das unterirdische Tiefgeschoss am Wettersteinplatz in Form eines riesigen, im Zuge der damaligen U-Bahnarbeiten geschaffenen Leerraums sowie die alte Kraemer-Mühle an der Birkenleiten kommen nach weitgehend übereinstimmender Sicht im Stadtteilgremium für eine Kulturnutzung in Frage.

Konzepte

Bereits sehr detailliert gestalten sich offenbar die Planungen für die künftige Kulturnutzung der historischen, Jahrhunderte alten Kraemermühle an der Birkenleiten 41. Kathrin Rehder und Kay-Uwe Rott stellten ihre Pläne jetzt im Bezirksausschuss vor. Im Einklang mit der Besitzer-Familie soll das Großareal mit der besonders prägenden, rund 430 Quadratmetern großen Halle künftig zur Heimat hochqualitativer Kunst- und Kulturereignisse unterschiedlichen Zuschnitts werden.

Klassik-Konzerte, Ausstellungen, literarische Lesungen sollen hier nach Meinung der Macher ebenso etabliert werden wie hochwertige Events für Firmen – dazu Stadtteilveranstaltungen, aber auch Modeschauen oder Filmpremieren. Eine Vielfalt, die beim ein oder anderen Mitglied im Bezirksausschuss anfänglich durchaus auch Sorgenfalten hinterließ. Doch eine Partymeile wie die Kultfabrik oder das Optimolgelände soll am Untergiesinger Hangsaum in sensibler Nähe zu reichlich Wohnbebauung nicht entstehen. »Es wird vor Ort auch eine interne Sperrstunde geben – nach 22.30 Uhr werden die Leute jeweils das Areal verlassen haben«, versicherte Veranstalter Rott den anfänglichen Skeptikern. Immerhin ist der neue potenzielle Kulturmacher kein unbeschriebenes Blatt im Geschäft.

Der Kulturmanager arbeitete lange im Veranstaltungsbereich der Bavaria Film und kreiert seit 1996 im großen Stil auch Firmenevents. Im Bezirksausschuss konnten er und seine Partnerin Kathrin Rehder schon einmal punkten. Wenn jetzt die Stadt den Anträgen zustimmt, könnte die alte Kraemer-Mühle noch in diesem Jahr zur pulsierenden Kulturader im Quartier werden. Laut der beiden Veranstalter sollen dann vor Ort etwa sechs bis acht Veranstaltungen unterschiedlichen Kulturzuschnitts dort stattfinden. Auch die Mandatare selbst haben an »mehr Kultur im Stadtteil« durchaus Gefallen gefunden. Neben einer Freizeitstätte sowie Plänen für eine Kindertagesstätte könnte das Areal im Bauch des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße künftig auch als Kulturmeile genutzt werden. Einem Antrag der Grünen, das Terrain vor Ort über den Sport hinausgehend zu nutzen und etwa Probenräume für Musiker und Gruppen dort einzurichten, stimmte das Gremium einmütig zu.

Harald Hettich

Artikel vom 17.08.2010
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