Ortsumgehung von den Bürgern diskutiert

Hohenbrunn · Heißes Thema: Verkehr

Die Informationsveranstaltung zur Ortsumgehung moderierte Gemeinderat Anton Fritzmaier von der CSU Hohenbrunn. 	Foto: Schwarz-Mehrens

Die Informationsveranstaltung zur Ortsumgehung moderierte Gemeinderat Anton Fritzmaier von der CSU Hohenbrunn. Foto: Schwarz-Mehrens

Hohenbrunn · Vom idealen Bade- und Biergartenwetter, der strahlenden Abendsonne und hochsommerlichen Temperaturen ließen sich rund 180 Gemeindebürger nicht ins Freie locken. Sie drängten in den Saal des Altwirts und mussten zum Teil Stehplätze in Kauf nehmen, um sich über das heiße Thema Ortsumgehung zu informieren und selbst mitreden zu können.

Wochenanzeiger München: Gewerbegebiet für Hohenbrunn/Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der CSU-Ortsverband Hohenbrunn-Riemerling hatte zu einem Informationsabend eingeladen, bei dem dann über die Verkehrsentlastung von Hohenbrunn und die Anbindung der Muna sehr engagiert diskutiert wurde. Denn nicht nur den Bürgern brennt dieses Thema zunehmend auf den Nägeln. Es ist auch für den Gemeinderat eines der wichtigsten und schwierigsten, die zur Entscheidung anstehen. Gemeinderat Anton Fritzmaier moderierte die Veranstaltung. Er gab zunächst einen Überblick über die Verkehrsuntersuchung für Hohenbrunn, die 1996 von Prof. Harald Kurzak verfasst und 2008/09 aktualisiert wurde. Zu den darin vorgeschlagenen sechs Trassenvarianten für eine Ortsumgehung sagte der CSU-Gemeinderat, dass erst eine Kombination von jeweils zweien eine »gescheite Entlastung« bringen könne.

Fritzmaier beantwortete auch die Fragen der Bürger. Schnell stellten sich einzelne Fragenschwerpunkte heraus. So wollte man mehr über den Planungsverlauf, den Beschlussstand und die Kosten erfahren. Dazu stellte er fest, dass seit 20 Jahren über eine Umgehung geredet würde. Aber erst vor zweieinhalb Jahren habe es einen Planungsanschub gegeben. Die Planungen seien indes zweigeteilt. Nach der Verkehrserhebung durch Kurzak müsse jetzt die Machbarkeit der Trassenvarianten von einem Ingenieurbüro untersucht werden. Erst aufgrund dieser Machbarkeitsstudie ließen sich dann die Projektkosten beziffern.

Andere Fragen galten der Ortsentwicklungs- und der Gewerbegebietsplanung, die nach Auffassung der Bürger einer Straßenplanung vorausgehen müssen. Nur so könnten die Streckenführungen möglichst weit weg von den Bebauungsgebieten geplant werden. Fritzmaier verwies dazu auf den Flächennutzungsplan und für seine Partei auf das Wahlprogramm der Hohenbrunner CSU. Einen weiteren Fragenbereich bildeten die Landschaftszerstörung und die Abtrennung der Ortsteile durch einzelne Trassenvarianten. Einem Bürger aus ­Hohenbrunn-Dorf würde es beispielsweise »wehtun«, wenn das Dorf durch die Trassenvariante 2 vom Bannwald abgeschnitten würde. Bewohner der Luitpold­siedlung befürchteten gar, durch die Varianten 1b oder 1c vom Dorf abgeschnitten zu werden. Riemerlinger ­Anwohner würden dagegen gerne auf die Varianten 3a und 3b ver­zichten. Denn die würden ­ihren Naherholungsraum betreffen, zusätzliche Lärmbelästigungen mit sich bringen und sie noch mehr vom Dorfkern abschneiden.

Zu den Fragen zur Anbindung der Muna meinte Fritzmaier, es gehe darum, den Verkehr von der Muna in westlicher Richtung auf die A 99 zu führen.

Dafür wäre eine gemeinschaftliche Lösung mit Höhenkirchen-Siegertsbrunn auch wirtschaftlich das Beste. Er machte seine Zuhörer noch auf die am nächsten Abend stattfindenden ersten Sondierungsgespräche zwischen den zuständigen Ausschüssen der Gemeinderäte von Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn aufmerksam.

Die nächste CSU-Veranstaltung zum Thema Ortsumgehung soll es dann beim Vorliegen der Machbarkeitsstudie geben.

esm

Artikel vom 28.07.2010
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