Aufwändige Inszenierung der „Löwen“-Fanszene zum Vereinsjubiläum

Beeindruckendes Bild des Zusammenhalts

Löwen-Hoch trotz Regen-Tief – die Sechzger-Fans ­ließen sich das Feiern nicht vermiesen.  Foto: A. Wild

Löwen-Hoch trotz Regen-Tief – die Sechzger-Fans ­ließen sich das Feiern nicht vermiesen. Foto: A. Wild

Eine bewegende „Choreografie“ auf großer Bühne präsentierten aktive Fans der Münchner „Löwen“ zum 150. Geburtstag ihres Vereins beim Jubiläumsspiel gegen Borussia Dortmund im Grünwalder Stadion.

München • „Geburtstage sind Wegweiser auf dem Weg in die Ewigkeit – 150 Jahre Turn- und Sportverein München von 1860“ lautete die Textbotschaft der handgemalten Darstellung auf mehreren hundert Quadratmetern Stoff. Goldene Ziffern, von grünem Lorbeer umrankt, unterbrochen von historischen Motiven, die einen Gewichtheber, Skifahrer und Fußballer zeigten und von grün-goldenen Streifen – den Vereinsfarben – begrenzt wurden, boten ein imposantes Bild auf der vollbesetzten Gegengeraden beim Einlauf der Mannschaften. „Einmal Löwe – immer Löwe“ beschworen parallel dazu auf einem zaunhohen Transparent Fans in der Westkurve und präsentierten auf riesigen Blockfahnen ein historisches Signet des TSV sowie das aktuelle Löwen-Wappen. Dazu wehte ein weiß-blaues Fahnenmeer auf den umliegenden Rängen. Überlebensgroße Pappfiguren, deren comicartig bunte Motive fast ikonografischen Charakter hatten und sinnbildlich für die Fußballgeschichte des TSV 1860 stehen, wie Karsten Wettberg mit seinem legendären Regenschirm und Petar „Radi“ Radenkovic mit der Meisterschale, wurden zu Beginn der zweiten Halbzeit aus der Zuschauermenge gehoben.

Den engagierten Fans gelang mit ihrer Inszenierung – die hunderte von Arbeitsstunden gekostet haben muss – ein großer Wurf. Zu sehen war ein beeindruckendes Bild des Zusammenhalts, das Eingang in die Sportgeschichtsbücher des Vereins finden dürfte. Auch die rund eintausend Gästefans aus Dortmund hatten den „Löwen“ an diesem Fußballfeiertag einen Gruß mitgebracht und titelten auf zwei Großtransparenten: „Jeder Tradition ihren Platz – Löwen ins Sechzger“.

Bei soviel Rührseeligkeit weinte auch der Himmel. Es sollte nicht aufhören zu regnen, an diesem Samstag, als zur traditionellen Anstoßzeit um 15:30 Uhr, das Freundschaftsspiel des TSV 1860 München gegen Borussia Dortmund angepfiffen wurde. 12.300 Zuschauer ließen sich vom 24-stündigen Dauerniederschlag nicht abhalten und strömten trotzdem ins altehrwürdige „Sechzger-Stadion“ an der Grünwalder Straße. Mehrere Tausend davon waren zuvor in einem gemeinsamen „Marsch“ vom Trainingsgelände der „Löwen“ zum Stadion gepilgert. 1:1 hieß es am Ende nach Toren von Alexander Ludwig, der 1860 per Foulelfmeter in der 70. Minute in Führung brachte und BVB-Gastspieler Antonio da Silva, der nach einem Eckball den Ausgleich erzielte (81. Minute). Das Vorspiel bestritt eine Fanauswahl gegen die Traditionself der „Löwen“. Die Ehemaligen gewannen den Vergleich durch ein Tor von Florian Hinterberger mit 1:0. Der Stimmung unter den Zuschauern tat der strömende Regen keinen Abbruch. 90 Minuten lang erklang der Chor der Fans aus der „Stehhalle“. Lautstark besungen wurden sie alle: die Aufstiegshelden aus den 90er Jahren, die Meisterspieler aus den 60ern und Ex-Geschäftsführer Manfred Stoffers.

Alfons Seeler

Artikel vom 27.07.2010
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