Besichtigung der zukünftigen U-Bahnhöfe in Moosach

Moosach · Baureferat: »Wir sind im Zeitplan«

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Im Dezember werden der 99. und 100. U-Bahnhof in Moosach eröffnet. 	Foto: ws

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Im Dezember werden der 99. und 100. U-Bahnhof in Moosach eröffnet. Foto: ws

Moosach · Der Countdown läuft: Am 11. Dezember wird das letzte Teilstück der U 3 vom Olympia-Einkaufszentrum zum Moosacher Bahnhof eröffnet. Noch sind auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke keine Stromleitungen verlegt – trotzdem rollen schon jetzt mit einem Dieselmotor betriebene, orangefarbene Arbeitszüge durch die beiden Röhren …

…und transportieren schwere Bodenplatten in den künftigen U-Bahnhof Moosach. Der Innenausbau läuft auf Hochtouren. »Wir sind im Zeitplan«, verkündete Manfred Rossiwal vom Baureferat bei einem Ortstermin mit Mitgliedern des Moosacher Bezirksausschusses. Die Seitenwände am Bahnsteig der beiden unterirdischen Stationen sind noch kahl oder eingerüstet.

Doch in den nächsten Monaten kommen großformatige Blüten des Münchner Künstlers Martin Fengel wie etwa eine riesige Sonnenblume, Petunie, Traubenhyazinthe, Gelbe Rose und ein Löwenzahn (im U-Bahnhof Moosach) an die Seitenwände. Außerdem werden 69.000 Nahaufnahmen von Moosacher Plätzen und Parks des aus Japan stammenden Künstlers Masayuki Akiyoshi die Seitenwände im U-Bahnhof Moosacher St.-Martins-Platz zieren.

Erste Probemuster konnten die Stadtteilpolitiker sehen: Orangefarbene Blüten, ein Blatt und einen Ast sowie zahlreiche Fotos aus Moosach wie etwa Gärten, Häuserfassaden, Autos, Lampen, Pfosten und Schilder. Decken, Böden und Wände im Zwischengeschoss werden hell und zum Teil gelblich oder champagnerfarben verkleidet.

In beiden U-Bahnhöfen werde eine freundliche Atmosphäre herrschen, prognostizierte Paul Kramer vom Baureferat. Er entwarf eigens für die beiden unterirdischen Stationen – den 99. und 100. U-Bahnhof im Münchner Streckennetz – Pendelleuchten. Sie werden in etwa 4,50 Meter Höhe über den Bahnsteigen hängen. Damit sei sicher gestellt, so Projektarchitekt Rossiwal vom Baureferat, dass die Lampen die Kunstwerke an den Bahnsteigwänden nicht verdecken, wie dies Fengel und Lokalpolitiker vor ein paar Jahren befürchtet hatten.

Die Bezirksausschuss-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) und CSU-Sprecher Alexander Dietrich zeigten sich denn auch »sehr zufrieden« mit dem Lichtkonzept. Insgesamt werden 100 Pendelleuchten – jeweils etwa 50 pro U-Bahnhof – die Bahnsteige erhellen. Zusätzlich fällt von oben auch Tageslicht in die bis zu zwölf Meter unter der Erde gelegenen Bauwerke. In der Station Moosacher St.-Martins-Platz gibt es ein etwa 20 Meter langes Glasdach, im U-Bahnhof Moosach sechs kleinere Glasdächer: drei über dem Bahnsteig, zwei über der Schalterhalle und eins in der P+R-Anlage mit 300 Stellplätzen für Pkw am Memminger Platz.

In die Endstation der U 3 wurde auch ein öffentliches WC eingebaut. Toiletten seien den städtischen Richtlinien zufolge in allen Knotenbahnhöfen ein Muss, nicht hingegen in den üblichen Durchgangsbahnhöfen, erläuterte Kramer. Der Innenausbau des U-Bahnhofs Moosach verschlingt nach Angaben des Baureferates 6,46 Millionen Euro, für die Station Moosacher St.-Martins-Platz sind es 5,195 Millionen Euro, jeweils ohne Einbau der Betriebstechnik.

Insgesamt kostet die Verlängerung der U 3 vom Olympia-Einkaufszentrum zum Moosacher Bahnhof 180 Millionen Euro. Bund und Freistaat Bayern beteiligen sich dem Baureferat zufolge mit 135 Millionen Euro an dem Großprojekt. Der Stadt München bleiben also 45 Millionen Euro. Als nächster U-Bahnhof ist die Verlängerung der U 6 vom Klinikum Großhadern über die Stadtgrenze hinaus nach Martinsried geplant.

Wie die Gemeinde Planegg mitteilt, hat die Regierung von Oberbayern dafür Anfang März die Streckengenehmigung erteilt. Damit ist die erste Genehmigungshürde für den Bau der U-Bahn nach Martinsried genommen. Wally Schmidt

Artikel vom 29.06.2010
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