Rund 16.000 Mal müssen die Gelben Engel der ADAC-Straßenwacht jährlich wegen Marderschäden ausrücken – Tendenz steigend. Eigentlich sind die Nager friedliche Tierchen. Zum Automörder werden sie erst dann, wenn im Motorraum Duftspuren eines Rivalen haften. Im Visier haben Marder dann vor allem Zündkabel, Kühlwasser- und Kunststoffschläuche sowie Kabel und Isoliermatten für die Geräusch- und Wärmedämmung. Hellhörig sollte man werden, wenn der Motor plötzlich unrund läuft oder Probleme beim Starten auftreten. Das kann auf angebissene Zündkabel hindeuten. Starke Motorüberhitzung kann ein Alarmsignal für defekte Kühlwasserschläuche sein. In der Regel fallen solche Biss-Schäden allerdings erst zufällig nach tausenden von Kilometern bei einer Inspektion auf. Das Fatale: Schmutz und Wasser können in Antriebs- und Achsgelenken sowie Lenkungsteile eindringen, teure Werkstattrechnungen sind die Folge. Hausmittel oder Hightech, was hilft wirklich? Hundehaare, WC-Steine, Abwehrsprays oder Duftsäckchen – vergessen Sie’s! Schon eine Fahrt im Regen genügt, um den Duftstoff abzuwaschen. Zudem gewöhnen sich die Tiere sehr schnell an neue Gerüche und lassen sich nicht mehr davon beeindrucken, wie Versuche von Forschern bestätigen. Deuten Pfotenabdrucke auf einen Marderbesuch hin, lassen sich Duftspuren am besten durch eine gründliche Reinigung des Motorraums mit dem Dampfstrahler entfernen. Preisgünstigen Schutz bietet geschlitztes Wellrohr aus Hartkunststoff zum Ummanteln der Zündkabel. Maschendraht unter dem Motorraum hält die Tiere nur kurzzeitig ab. Ultraschallgeräte verjagen die Nager mit Tönen ständig wechselnder Frequenz. Der Stromverbrauch ist gering. Einbau und Anschluss sind ohne Werkzeug möglich und innerhalb weniger Minuten durchführbar. Darüber hinaus gibt es Elektroschockgeräte. Sie arbeiten nach dem so genannten Weidezaun-Prinzip: Kontaktplättchen, die im ganzen Motorraum angebracht werden und unter Hochspannung stehen, erteilen dem Marder bei Berühren einen unangenehmen Stromstoß und verjagen ihn. Aufgrund der automatischen Strombegrenzung besteht für Mensch und Tier keine Gefahr. Tipp: Besteht Verdacht auf eine Marder-Attacke, hilft ein Check im ADAC-Prüfzentrum München. So können teure Folgeschäden vermieden werden.