Die Pasinger Taxifahrer haben eine lange Geschichte von Diskussionen über Standorte, Stellplätze und Fahrtwege hinter sich. Mit der Sanierung des Pasinger Zentrums sind sie vom Bahnhofsvorplatz zur Irmonherstraße, zur Institutsstraße und weiter zu den jetzt aktuellen Standorten am Marienplatz und in die Bäckerstraße gewandert. Einzig der von der Stadt eingerichtete Taxi-Standort an der NUP wird von den Pasingern Taxler eher weniger angenommen und kaum frequentiert.
Die Hauptforderung der Berufsfahrer in den immer wiederkehrenden Diskussionen ist es, einen festen Taxistandort vor dem Bahnhof-Hauptausgang festzulegen. „Dahin gehören Taxis nun einmal“, so Taxi-Fahrer Roland Rippl. „Leute, die ein Taxi brauchen, wenden sich immer zum Bahnhofsvorplatz. Jahrzehntelang standen wir in Pasing vor dem Bahnhof. Das soll sich jetzt nicht ändern.“
Doch war ein solcher Standort von den städtischen Planern nicht vorgesehen. Stattdessen sollten die Plätze an der Irmonherstraße und eben an der NUP für Ausgleich sorgen. Bezirksausschuss 21 (BA) und KVR kamen den Taxifahrern entgegen und bewilligten einen Taxistand auf Probe bis Dezember 2017 genau gegenüber des Bahnhofs am Anfang der Bäckerstraße. Dort sollten sechs Taxis Platz finden, die Einrichtung des Standes ging zulasten des Radwegs. Die Probezeit soll zeigen, ob Taxis, Passanten, Radfahrer, Busse und Tram an dieser Stelle überhaupt miteinander harmonieren können.
Doch genau mit diesem probehalber installierten Taxistand gibt es nun Ärger. „Wir bemerken des Öfteren, dass nachts deutlich mehr Taxis als erlaubt dort stehen“, berichtete BA-Mitglied und Stadträtin Constanze Söllner-Schaar in der letzten BA-Sitzung. „Die Taxis stehen um die Kurve entlang der weiteren Bäckerstraße, machen auch den Radfahrern nicht Platz, sondern beschweren sich, wenn man vorbei will. So geht das nicht. Das ist dreist und rücksichtslos!“ Auch ein Weiterrücken der Autos sei oft nicht möglich, weil die Fahrer gar nicht in ihren Taxis warteten, sondern „irgendwo in Pasing“ unterwegs seien.
Auch Busse kämen teils nicht durch, ergänzte BA-Mitglied Evelyn Lang. „Jeder muss sich grundsätzlich an die Regeln halten“, meinte BA-Mitglied Clemens Bezdeka. „Die Fläche war mit der Taxi-Gemeinschaft und der Polizei abgesprochen. Da muss man auch gemeinsam schauen, dass keine Behinderungen auftreten.“ Im Herbst wollen die BA-Mitglieder die Gespräche mit der Taxi-Gemeinschaft wieder aufnehmen und laden Vertreter zur Klärung des Sachverhaltes ein.
Sowohl die Landeshauptstadt als auch die Polizei müssten im Weiteren dafür sorgen, dass maximal die Höchstanzahl Taxis am Standort steht. Außerdem sollen Kontrollen sicherstellen, dass weder Radfahrer noch Busse in ihrer Fahrt behindert werden, forderte der BA weiter. „Die Probefrist läuft Ende des Jahres ab“, so BA-Mitglied Andreas Bergmann. „Dann müssen wir uns sowieso mit dem Thema auseinandersetzen. Wenn es an der Stelle mit den Taxis nicht klappt, dann können wir auch anders. Dann finden wir andere Lösungen.“