Veröffentlicht am 31.10.2016 09:50

„In jeder Hinsicht vorbildlich“

Heike Kainz (vorne l.), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, zusammen mit Lars Hanninger (vorne r.) von der Betreiberfirma der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und ihren BA-Kollegen Gabriele Hartdegen, Christiane Schenk, Johann Wagner (mittlere Reihe v.l.), Henning Clewing, Ingrid Haussmann sowie Christine und Falk Lamkewitz (hintere Reihe v.l.). (Foto: sb)
Heike Kainz (vorne l.), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, zusammen mit Lars Hanninger (vorne r.) von der Betreiberfirma der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und ihren BA-Kollegen Gabriele Hartdegen, Christiane Schenk, Johann Wagner (mittlere Reihe v.l.), Henning Clewing, Ingrid Haussmann sowie Christine und Falk Lamkewitz (hintere Reihe v.l.). (Foto: sb)
Heike Kainz (vorne l.), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, zusammen mit Lars Hanninger (vorne r.) von der Betreiberfirma der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und ihren BA-Kollegen Gabriele Hartdegen, Christiane Schenk, Johann Wagner (mittlere Reihe v.l.), Henning Clewing, Ingrid Haussmann sowie Christine und Falk Lamkewitz (hintere Reihe v.l.). (Foto: sb)
Heike Kainz (vorne l.), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, zusammen mit Lars Hanninger (vorne r.) von der Betreiberfirma der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und ihren BA-Kollegen Gabriele Hartdegen, Christiane Schenk, Johann Wagner (mittlere Reihe v.l.), Henning Clewing, Ingrid Haussmann sowie Christine und Falk Lamkewitz (hintere Reihe v.l.). (Foto: sb)
Heike Kainz (vorne l.), Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing, zusammen mit Lars Hanninger (vorne r.) von der Betreiberfirma der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße und ihren BA-Kollegen Gabriele Hartdegen, Christiane Schenk, Johann Wagner (mittlere Reihe v.l.), Henning Clewing, Ingrid Haussmann sowie Christine und Falk Lamkewitz (hintere Reihe v.l.). (Foto: sb)

„Mir gefällt die Einrichtung insgesamt sehr gut“, betonte Heike Kainz, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), bei der Besichtigung der Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße. „Der Betreiber leistet hier sehr gute Arbeit. Und auch die Zusammenarbeit mit uns klappt gut.“ Die Räume seien schön hell „und alles ist ordentlich gemacht“, urteilte auch Gabriele Hartdegen, die Kinder- und Jugendbeauftragte des BA 23. „Der Spielplatz ist viel größer als eigentlich angedacht war. Das finde ich hervorragend.“

Auch Falk Lamkewitz fand nur lobende Worte. „Die Einrichtung ist in jeder Hinsicht vorbildlich“, so der Grünen-Fraktionssprecher. „Es gibt sogar einen gewissen Komfort – unter anderem mit einer Satellitenanlage mit TV-Sendern in den Landessprachen der Bewohner sowie Internetanschluss für alle.“ Und seine Frau Christine, ebenfalls Mitglied im Lokalparlament, ergänzte: „Es ist auch schön, dass sich die Probleme mit der Nachbarschaft gelegt haben.”

Darüber ist auch Dieter Vogt froh: „Die Situation mit den Anwohner hat sich völlig entspannt“, erzählt der Geschäftsführer, der für die Betreiberfirma, die Appartment-Haus GmbH, für den Betrieb der Wohnungslosenunterkunft zuständig ist. „Wir sind ein offenes Haus und leben mittlerweile in einem guten Einvernehmen mit der Nachbarschaft. Es gibt sehr viele Patenschaften, die die Anwohner übernommen haben. Sie betreuen auch die Kinder.“ Insgesamt sei es so, dass man nicht auffallen wolle. „Wir möchten vielmehr die Gemeinschaft verstärken. Mittlerweile haben wir keine einzige Beschwerde mehr aus der Nachbarschaft vorliegen und sind sehr gut ins Viertel integriert. Die Zusammenarbeit mit den Anwohner hat sich bewährt.“

In den beiden Häusern in der Schöllstraße sind rund 200 Personen untergebracht. Das erste Haus wurde 2010 eröffnet, der Anbau ist seit Ende Dezember 2015 in Betrieb. Gerade im Hinblick auf den zweiten Bauabschnitt war der Unmut in der Nachbarschaft groß. Die Anwohner machten ihr Missfallen in den Sitzungen des Lokalparlaments zum Teil mehr als emotional deutlich. „Wir sind alle froh, dass sich das mittlerweile so gut geregelt hat“, sagt Christiane Schenk, die Vorsitzende des Unterausschusses Familie, Bildung und Soziales im BA 23.

Alleinerziehende Mütter

Für die Familien in der Unterkunft in der Schöllstraße, vorwiegend sind das alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern, gibt es nur ein Ziel: möglichst schnell wieder in eine eigenen Wohnung zu kommen. „Natürlich sind die Verhältnisse hier sehr eng“, sagt eine Bewohnerin aus Südafrika. Die Frau, die in der Gastronomie tätig ist, lebt mit ihrer 19-jährigen Tochter und ihrem 14-jährigen Sohn in einem Ein-Zimmer-Appartement auf rund 24 Quadratmetern. „Ich bin seit Januar hier. In der Unterkunft sind viele Kinder. Das ist ganz gut. Aber im Grunde bekomme ich von den anderen Bewohnern eher weniger mit, weil ich die meiste Zeit arbeite. Den Antrag auf eine Sozialwohnung habe ich schon abgegeben. Wichtig ist, dass es hoffentlich so schnell wie möglich klappt.“

Dem Betreiber der Unterkunft ist es nach Angaben von Dieter Vogt wichtig, „dass sich die Leute wohlfühlen. Deshalb haben wir versucht alles möglichst hell und freundlich zu gestalten. Wir sind in irgendeiner Form eine kleine Insel, auf der die Menschen Hilfe bekommen.“ Unter anderem sei die Bezirkssozialarbeit täglich vor Ort und kümmere sich um die Bewohner. Und sein Kollege Lars Hanninger, ebenfalls Geschäftsführer, betont: „Auch die Schulsozialarbeit trägt einen großen Teil zum guten Gelingen bei. Ein großer Dank gilt hier auch dem Bezirksausschuss für die Unterstützung. Als es Probleme gab, haben wir zusammen schnell eine Lösung gefunden. Das klappt nicht in allen Stadtteilen so gut.“ Für die Bewohner diene die Unterkunft als Zwischenlösung. „Wir sind eine Einrichtung für Münchner Bürger, die in sozialen Schwierigkeiten sind. Die Menschen, die bei uns untergebracht werden, sind aus den unterschiedlichsten Gründen obdachlos geworden. Wir wollen sie auffangen und wieder fit machen für den ihren nächsten Schritt: die eigene Wohnung.“

Zusatzbelegung

Im November wird die Wohnungslosenunterkunft in der Schöllstraße 2 zusätzlich nochmal mit weiteren 30 Personen belegt werden. Dies hatte Heike Kainz bereits auf der Oktober-Sitzung des BA 23 bekanntgegeben. Sie habe einen Anruf von Rudolf Stummvoll, Chefs des Amts für Wohnen und Migration, bekommen. „Aufgrund eines akuten Notstandes sollen 30 Personen befristet in der Schöllstraße untergebracht werden. Es ist wohl so, dass eine andere Unterkunft noch nicht fertig ist”, erklärte die BA-Vorsitzende. Der BA 23 hatte eigentlich beschlossen, dass in der Unterkunft nicht mit mehr als 200 Menschen wohnen sollen. „Wir machen aber jetzt natürlich eine Ausnahme”, so die CSU-Stadträtin weiter. Das Gremium hat das Ganze einstimmig so beschlossen. „Über diese Entscheidung bin ich erleichtert“, so Dieter Vogt. „In München gibt es aktuell ein großes Problem mit den Belegungen, weil viele Menschen aus den Notunterkünften raus müssen. Aber alle weiteren Unterkünfte sind voll.“

north