Hoffeste haben Tradition in den Anwesen der Wohnungsgenossenschaft München-West e.G. (WGMW). Allerdings hat heutzutage ja fast jeder viel um die Ohren: Der Job, die Familie, der Gesundheitszustand – alles fordert seinen Teil an Aufmerksamkeit und Zeit. Demzufolge wollten die Bewohner der Theresienhöhe in diesem Jahr auf die Organisation eines Hoffestes verzichten.
Die Kinder und Jugendlichen der Wohnanlage bedauerten diesen Entschluss jedoch sehr. Allzu gerne wollten sie auch 2016 ein gemeinsames Fest. In einem Schreiben an alle Bewohner, organisiert von Anna Stummbaum, Johanna Schorpp und Elisabeth Auer, gezeichnet von insgesamt mehr als 30 Kindern und Jugendlichen, baten sie deshalb die Erwachsenen um Unterstützung, und organisierten für eine Vorbesprechung auch gleich ein Treffen im Gemeinschaftsraum. „Als wir erfuhren, dass dieses Jahr kein Hoffest stattfinden sollte, war uns schnell klar, dass wir zumindest mal versuchen sollten, mit den Erwachsenen zu reden. Beim Treffen gab es anfangs Diskussionen, ob es Sinn mache, ein Hoffest zu veranstalten. Doch am Ende waren sich fast alle einig: Es muss ein Hoffest geben! Es ist einfach die heitere Atmosphäre, die das Hoffest zu etwas Besonderem macht. Man kann neue Nachbarn kennenlernen, und Spaß haben“, erklären die jugendlichen Initiatorinnen.
Das Engagement zeigte Erfolg. Unterstützer fanden sich ein, die den Kids und Teens bei der Organisation beistanden. Schließlich gab’s ein rauschendes Hoffest im September mit Livemusik und Kinderprogramm. Ganz alleine hatten die Kids eine Ralley durch den Hof organisiert und eine Akrobatik-Vorführung einstudiert. Zudem gab’s eine Leinwand zum Bemalen und Kinderschminken.
Das Fazit der umtriebigen Mädels: „Wir sind stolz, dass das Hoffest wieder ein voller Erfolg war, und wir möchten uns nochmals bei allen Helfern bedanken!”
Geschäftsführer Thomas Schimmel freut sich sehr über den Einsatz: „Diese Aktion weist darauf hin, dass die Strategie der WGMW und des Vereins Generationengerechtes Wohnen langfristig Früchte trägt. Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Kinder und Jugendliche die Grundprinzipien der Genossenschaft aufnehmen und in die Praxis umsetzen. Die nachfolgende Generation hat den genossenschaftlichen Gedanken offenbar verinnerlicht.“