Veröffentlicht am 11.10.2016 09:07

Wir feiern 100.

Gesichter, die heute zu St. Ulrich gehören: Pfarrer Georg Rieger (l.), Leiter des Pfarrverbands Laim, und Diakon Christian Spahn. (Foto: kö)
Gesichter, die heute zu St. Ulrich gehören: Pfarrer Georg Rieger (l.), Leiter des Pfarrverbands Laim, und Diakon Christian Spahn. (Foto: kö)
Gesichter, die heute zu St. Ulrich gehören: Pfarrer Georg Rieger (l.), Leiter des Pfarrverbands Laim, und Diakon Christian Spahn. (Foto: kö)
Gesichter, die heute zu St. Ulrich gehören: Pfarrer Georg Rieger (l.), Leiter des Pfarrverbands Laim, und Diakon Christian Spahn. (Foto: kö)
Gesichter, die heute zu St. Ulrich gehören: Pfarrer Georg Rieger (l.), Leiter des Pfarrverbands Laim, und Diakon Christian Spahn. (Foto: kö)

Sie ist die älteste Kirche im Stadtviertel und religiöse Heimstatt für Generationen von Laimern. In St. Ulrich, gegenüber des Laimer Angers, sind Traditionen entstanden und gewachsen, hier wurde gemeinsam gebetet und gefeiert, Religionsgemeinschaft und Zugehörigkeit gelebt. 100 Jahre ist es her, dass im Zentrum Laims die katholische Kirche St. Ulrich geweiht wurde, die heute zum Pfarrverband Laim zählt. Entstanden ist der „Neubau“ kurz vor dem ersten Weltkrieg: 1901 wurde ein Kirchenbauverein gegründet, der Geld für den Bau sammelte. 1912 erfolgte die Grundsteinlegung durch Erzbischof Franz von Betting mit einem großen Festzug durch Laim. Nur ein Jahr später stand der Kirchenbau. Mitten im Krieg, am 29. Oktober 1916 wurde die Kirche geweiht. Das 100-jährige Weihejubiläum wird nun mit einem Festgottesdienst sowie einer Reihe von Veranstaltungen begangen. „100 Jahre St. Ulrich“ wird groß gefeiert – obwohl die Ulrichs-Kirche auf eine viel längere Geschichte zurückblickt.

Ein Kirchlein vor 1100

Bereits vor 1100 soll hier ein Kirchlein gestanden haben. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird St. Ulrich aber erst 1315, damals noch als eine Filiale von Aubing. Die kleine Kirche St. Ulrich, war nach dem Heiligen Ulrich von Augsburg benannt worden, der von 923 bis 973 Bischof in Augsburg war und 993 heiliggesprochen wurde.

Vieles hat sich am Gemäuer von St. Ulrich und auch am Gemeindeleben innerhalb der letzten Jahrhunderte verändert. Einen großen Umbruch für das Dörfchen Laim und auch für seine katholische Kirche brachte der Bau des Rangierbahnhofs, mit dem in Laim die Eisenbahner-Zeit anbrach. Rapide stieg die Einwohnerzahl: Während 1890 das Dörfchen noch 290 Laimer zählte, waren es 1906 bereits 4254. Für die mehrheitlich katholischen Zugezogenen brauchte es mehr Platz in der Kirche. Der für die Gemeinde zuständige Pasinger Pfarrer, Dekan Josef Wörnzhofer, sandte daher den Kaplan August Zöllner zur Filialkirche nach Laim. Dieser gründete den Kirchenbauverein vor Ort und brachte 183.213,23 Mark für einen Neubau zusammen. Vor 100 Jahren wurde schließlich die St. Ulrich-Kirche, so wie sie heute steht, eingeweiht. August Zöllner wurde 1918, als St. Ulrich selbständige Pfarrei wurde, dann auch der erste Pfarrer und blieb bis 1936. Von einem Jahrhunderte zuvor hier existierenden Kirchlein ist aber auch heute noch etwas zu sehen:

Alt und neu unter einem Dach

Die kleine spätgotische Seitenkapelle von St. Ulrich ist vermutlich um 1450 entstanden und hatte damals wohl auch schon einen Turm. Bis heute sind Mauerwerk und auch einige alte Malereien im Inneren erhalten und im Bau von St. Ulrich integriert. „Man spürt, dass St. Ulrich eine lange Tradition hat. Die Jahrhunderte atmen darin“, findet Diakon Christian Spahn. „Im Inneren des Kirchenraums hat es über die Jahre viele Umgestaltungen gegeben – im Rhythmus des Wandels der Weltkirche. Der innere Zustand der Kirche ist damit gewissermaßen ein Abbild für die Veränderungen, die die 'Institution' Kirche erfahren hat“, erklärt Diakon Spahn.

Zur jüngsten Geschichte gehört, dass die katholischen Pfarrkirchen zu Verbänden zusammengeschlossen wurden: Seit vier Jahren gehört St. Ulrich als eine der vier katholischen Kirchen in Laim zum Pfarrverband, der von Pfarrer Rieger geleitet wird. „Heimisch“ sei ihm St. Ulrich längst geworden, strahlt Pfarrer Rieger. Mit einem Festprogramm wird nun das besondere Jubiläum im ganzen Pfarrverband gefeiert:

Programm zum Weihejubiläum

Am Dienstag, 18. Oktober, lässt Lothar Schmidt vom Historischen Verein Laim in einem Bildvortrag über „100 Jahre Weihejubiläum St. Ulrich” die Kirchengeschichte lebendig werden. Beginn ist um 19.30 Uhr im Pfarrheim (Helmpertstraße 19). Am Samstag, 29. Oktober, findet dort auch zwischen 15 und 17.30 Uhr ein Erzählcafé mit Zeitzeugen statt. Stadtteilbewohner aller Altersgruppen sind eingeladen, Zeitzeugen zuzuhören, eigenen Erinnerungen nachzugehen oder auch persönliche Geschichten über St. Ulrich zu erzählen. Die Moderation übernimmt Karin Wimmer-Billeter. Ebenfalls am Samstag, 29. Oktober, wird Pontifikal-Festgottesdienst gefeiert. Um 18 Uhr findet der Gottesdienst mit dem emeritierten Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter in St. Ulrich (Agnes-Bernauer-Straße 104) statt. Weitere Infos bietet die Seite www.pfarrei-st-ulrich.de im Internet.

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