Über 15 Jahre stand das Gebäude an der Oselstraße 39 leer. Der Stadt vererbt unter der Auflage, ein Haus für Kinder zu gestalten, ließ sich diese viel Zeit zum Überlegen und Planen. Dies stieß nicht nur im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA) auf viel Unverständnis. „Ich verstehe nicht, wie man so lange an ein Grundstück hinplanen kann. Das ist das reinste Kasperltheaer“, kritisierte schon 2012 der damalige BA-Vorsitzende und Stadtrat Christian Müller, der sich besonders gegen die Betreuungsnot von Kindergarten- und Schulkindern engagierte.
Auch in der nahen Grundschule an der Oselstraße kämpfte man jahrelang mit der Raumnot, um die Mittagsbetreuung halbwegs angenehm unterzubringen. Ohne extra Räume gab es deshalb dort auch kein Ganztagsbetreuungsangebot. Mittlerweile wurde in den letzten Monaten eifrig am Kinderhaus gebaut. Besonders auffällig sind nun die Erweiterungsgebäude im großzügigen Garten auf der Kanalseite des Grundstücks. Zwar fehlt noch die Gestaltung der Außenanlage, doch die verschiedenen Gebäudetrakte sind nun fertig.
„Das Haus für Kinder in der Oselstraße 39 soll nach derzeitiger Planung in der Kalenderwoche 40 eröffnet werden“, bestätigte Christina Warta aus der Pressestelle des Referats für Bildung und Sport. „Es zieht dort der Integrationskindergarten Pippinger Straße ein, in dessen Gruppen drei bis fünf Kinder integriert werden können, die behindert sind oder von Behinderung bedroht sind. Stundenweise wird eine zusätzliche Fachkraft, also eine Sozialpädagogin oder ein Sozialpädagoge vor Ort sein.“
Neben dem Kindergarten werden drei Kinderkrippengruppen mit insgesamt 36 Kindern sowie zwei Hortgruppen mit insgesamt 50 Kindern untergebracht. „Zunächst startet aber der Betrieb mit 40 Kindergarten- und später bis zu 24 Krippenkindern“, so Warta. Am längsten müssen sich die Hortkinder gedulden. Deren Einzug steht – wiewohl sehr lang von der Grundschule erwartet – noch in den Sternen.