Veröffentlicht am 02.08.2016 08:49

Radio Neu-West

Ada aus der vierten Klasse führte die Interviews für die Kindersendung „Radio Funken”. (Foto: pst)
Ada aus der vierten Klasse führte die Interviews für die Kindersendung „Radio Funken”. (Foto: pst)
Ada aus der vierten Klasse führte die Interviews für die Kindersendung „Radio Funken”. (Foto: pst)
Ada aus der vierten Klasse führte die Interviews für die Kindersendung „Radio Funken”. (Foto: pst)
Ada aus der vierten Klasse führte die Interviews für die Kindersendung „Radio Funken”. (Foto: pst)

Mitten auf der Wiese an der Zwernitzer Straße stand die Sendestation des mobilen Stadtteilradios „Radio Neuwest“. Laut schallten die Klänge von Reverend Rusty über den Platz. Der Musiker wohnt um die Ecke und hatte dem Radioteam einen „Stick“ mit seiner Musik vorbeigebracht. Er war nicht der einzige Musiker, der in den vergangenen drei Wochen das Mikroradio zu Werbezwecken in eigener Sache verwendet hatte. Bands, Vereine und Organisationen, aber auch Einzelpersonen machten bei dem Radioprojekt mit. Radio Neuwest war eines der zwölf Tandem-Projekte von Architektur-Studenten, die das Ziel hatten, die Kommunikation der Bürger untereinander in Neuaubing und Westkreuz zu stärken.

Für einen Monat hatten sich die Studenten der TU München eine Lizenz für den Sendeplatz auf der Frequenz 90,5 gesichert. Die Reichweite dieses Mikroradios reichte bis zum Ramses und bis zur S-Bahn Neuaubing. Regelmäßig lief Stefan Wischnewski mit seinem kleinen Radio durch die Straßen, um zu kontrollieren, ob Radio Neuwest in den Wohnungen zu hören war. Ob die Bürger freilich an den Sendetagen die Frequenz tatsächlich eingestellt hatten, das blieb nur zu hoffen. „Die Reichweite kennen wir nicht“, gab Wischnewski zu.

„Wir sind die Radio-Funken“

Die Radiostation selbst glich einem futuristischen Iglo. Mit Holzstäben und Schnüren hatten die Studenten eine transparente pavillonartige Kuppel geschaffen. Silbern glitzernde CD-Scheiben sollten die unsichtbaren Radiowellen symbolisieren. Die Sendeantenne hatte das Team einfach in einen Baum gehängt. Das Programm, das die Studenten gemeinsam mit den professionellen Radiomachern Rolf Homann und Manuela Unverdorben sowie der Bevölkerung auf die Beine gestellt hatten, war ein buntes Kaleidoskop an unterschiedlichen Themen. Heiner Lünstedt stellte beispielsweise sein Comic Café und Comicmusik vor, die Volkstanzgruppe vom Westkreuz erklärte ihre Schritte, es gab Geräusche- und Musikrätsel, Live-Musik, das Stadtteillabor stellte sich vor, die Aubinger Spuilleut, der Verein Sprachbewegung der Mittelschüler an der Wiesentfelser Straße informierte, um nur einige zu nennen.

Und es gab ein Kinderprogramm: „Wir sind die Radio-Funken. Das Kinderprogramm von Radio Neuwest“, tönte der eigens für das Projekte produzierte Jingle. Meist interviewte Ada aus der vierten Klasse. Zum Beispiel auf dem Abenteuerspielplatz oder einen Scheffler in der Künstlerkolonie. „Wir sind in einem Atelier, wo Fässer gemacht werden. Es riecht nach frischem Holz“, beschrieb das Mädchen anschaulich die Szenerie.

Nach dem Ende des Projekt besteht für die Aubinger die Möglichkeit, das Equipment auszuleihen und das Radio weiter zu führen. Außerdem werden die aufgenommenen Inhalte im Internet abrufbar sein unter www.lbk.ar.tum.de/tandem .

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