Insgesamt 69 Rucksäcke und Schulranzen sind auf dem Weg nach Afrika, denn die Grundschule an der Eversbuschstraße hat auch heuer wieder an der Rucksackaktion der Kinderhilfsorganisation „Mary's Meals“ teilgenommen. „Weil das Ganze im vergangenen Jahr so erfolgreich war, haben wir die Aktion auch in diesem Schuljahr wieder durchgeführt“, erzählt Sabine Dohrmann, die Vorsitzende des Elternbeirats. „Mary’s Meals” ist eine staatlich anerkannte Organisation, die durch ihr Schulspeisungsprogramm Kindern in Not den Schulbesuch ermöglicht. Der Fokus liegt nicht nur auf Ernährung sondern auch auf Bildung. Doch ohne Papier und Stift lernt ein Kind nicht schreiben. Vielen Kindern, die in der Schule „Mary's Meals“ erhalten, fehlt es an den grundlegendsten Lernmaterialien, wie Stiften oder Blöcken.
Die Idee hinter der Rucksackaktion ist grundsätzlich ganz einfach: Kinder aus deutschen Schulen schenken und packen afrikanischen Kindern ihren nicht mehr genutzten Schulrucksack und erleichtern ihnen damit den Schulbesuch. Sie befüllen ihn mit Schulmaterial und einigen Gebrauchsartikeln des täglichen Lebens. „Die Aktion ist auch für unsere Kinder sehr bedeutend“, betont Sabine Dohrmann. „Sie lernen, dass es nicht selbstverständlich ist, eine Schule besuchen zu dürfen. Dieses Bewusstsein bei den Kindern zu schärfen ist wichtig.“ Und Julia Kranitz, Mitglied im Elternbeirat der Grundschule an der Eversbuschstraße, ergänzt: „Wir haben an insgesamt zwei Tagen Rucksäcke und Schulranzen gesammelt. Die Rucksäcke, die abgegeben werden, kontrollieren wir nochmal. Meistens passt alles, weil die Familien alle eine Liste bekommen haben, auf der steht, was genau benötigt wird.“
Insgesamt sei der Arbeitsaufwand für die Rucksackaktion von „Mary’s Meals“ überschaubar. „Das Ganze ist mit relativ wenig Aufwand möglich, weil man von der Kinderhilfsorganisation sehr viel Unterstützung bekommt“, sagt Sabine Dohrmann. „Deshalb würde ich mir wünschen, dass noch mehr Schulen aus München beziehungsweise ganz Bayern mitmachen.“ Die gespendeten Schultaschen werden zentral eingesammelt und zu den Kindern nach Afrika, genauer gesagt nach Malawi, verschifft. Die Frachtkosten von zirka zwei Euro pro Rucksack übernimmt „Mary’s Meals Deutschland e.V.“.
„Bayernweit sammeln wir jedes Jahr 4.000 bis 5.000 Rucksäcke ein“, erzählt Teresita von Gumppenberg, die die Kinderhilfsorganisation seit vier Jahren zusammen mit Marianne von Stauffenberg und Carolin von Werz, die federführend für das Stadtgebiet München zuständig ist, in Bayern vertritt. Die drei Organisatorinnen waren gerade auch selbst in Malawi und haben sich das Ganze vor Ort angeschaut. „Es ist unglaublich, was dort passiert, und schön zu sehen, wie glücklich die Kinder sind, wenn sie einen solchen Schulranzen bekommen“, betont Teresita von Gumppenberg. „Für mich war es wichtig, mir selbst ein Bild machen zu können. Die ursprüngliche Idee von 'Mary's Meals' ist ja die Schulspeisung, um so den Kindern Bildung überhaupt erst möglich machen zu können. Ich glaube, wir können diese Ländern nur dann verändern, wenn die Kinder einen Zugang zu Bildung haben.“ Für viele Schulkinder sei der Mary’s Meals-Rucksack das einzige Geschenk, das sie jemals erhalten.
Weitere Informationen können im Internet unter www.marysmeals.de abgerufen werden.