Mit einer langen Bürgersprechstunde und vielen Diskussionen zu Bauvorhaben und Verkehrsproblemen begann die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing (BA). Zum einen forderten rund 40 Anwohner des Haidelwegs Gehör wegen des Neubaus der Flüchtlingsunterkunft zwischen Planegger Straße und Haidelweg. Danach beschwerten sich Anwohner der Ebenböckstraße über den belastenden Durchgangsverkehr ihrer kleinen Einbahnstraße nahe des Marienplatzes. Sie überreichten eine Unterschriftenliste von 65 Anwohnern. um ihre Forderung nach mehr Polizeikontrollen beziehungsweise Schließung der Straße für den Durchgangsverkehr zu untermauern.
„Uns stinkt´s gewaltig“, meinte dazu eine Anwohnerin. Peter Löffelmann, Dinststellenleiter der Pasinger Polizeiinspektion, bestätigte die Problematik in der „Anlieger frei”-Straße. Allein eine Halbtageskontrolle habe zu 60 Vverwarnten Personen geführt, die nicht endeutig ihr „Anliegen” definieren konnten. „Wir können nur stichpunktartige Kontrollen durchführen“, bedauerte er, „und verwarnen. Das Problem ist die starke Frequentierung des Gebiets rund um den Marienplatz. Dies ist leider schwer zu kontrollieren.“
Ungewöhnlich heftig wurde die Verkehrssituation in Pasing Nord diskutiert. Hier hatten Anwohner der Theodor-Storm-Straße im Unterausschuss Planung Beschwerde gegen den zunehmenden Lkw-Schleichverkehr eingelegt. Weitere Anwohner kamen in die BA-Sitzung. „Wir sind überrascht, dass das Lkw-Durchfahrverbot in der Offenbach-Meyerbeerstraße nicht eingehalten wird“, kritisierten sie. Sie zählten über 100 Lkws am Tag, die durch das Wohngebiet fahren. Unterausschussvorsitzender Sven Wackermann berichtete, wie gering die Unterstützung seitens des KVR ausfalle, das eine höhere Lkw-Bewegung schlicht negiere. Er plädierte auf Vertagung des Problems, da noch nicht alle Fraktionen ihre internen Diskussionen abgeschlossen hätten.
Grünen-Mitglied Andreas Bergmann verwies auf das schwebende private Klageverfahren der Interessengemeinschaft Offenbach/ Meyerbeerstraße (IGOM) gegen die Stadt. „Solange können wir nicht darüber diskutieren.“ Es gebe keine Entschuldigung für diesen Käse, erregte sich Stadtrat Christian Müller. „Das ist Volksverarschung! Weder die Bürger noch wir dürfen irgendetwas von dem Verfahren wissen. Alles spielt sich hinter verschlossenen Türen ab!“ Derweil stapeln sich die Verkehrsprobleme, die sich aufgrund der extra Behandlung weiter verschärfen, meinte er und erntete viel Beifall für seine Kritik.
Ebenso dringend stellte sich die Raumnot der Grundschule in der Bäckerstraße dar, wie von Elternvertreter und Schulleitung vorgebracht wurde. Sowohl Klassen- als auch Gemeinschaftsräume reichten bei weitem nicht für die steigende Schülerzahl aus. „Bitte machen Sie Ihren Einfluss geltend!“, forderten sie vom BA.
Die letzte BA-Sitzung vor der Sommerpause findet am 26. Juli im Großen Sitzungssaal des Pasinger Rathauses, Landsberger Straße 486, statt. Die erste Sitzung danach gibt es am 13. September ebenfalls um 19 Uhr an gleicher Stelle. Eine Infoveranstaltung für die Anwohner der Wohnungslosenunterkunft Planegger Straße 125/ Haidelweg 54 findet am 19. Juli um 19 Uhr in der Turnhalle der Anne-Frank-Realschule statt.