Veröffentlicht am 28.06.2016 11:10

850 neue Wohnungen für Laim

Frühestens ab 2019 soll mit dem Bau neuer Wohnungen auf dem Areal an der Zschokkestraße begonnen werden. Bis dahin sollen hier Flüchtlinge in provisorischen Bauten unterkommen. (Foto: kö)
Frühestens ab 2019 soll mit dem Bau neuer Wohnungen auf dem Areal an der Zschokkestraße begonnen werden. Bis dahin sollen hier Flüchtlinge in provisorischen Bauten unterkommen. (Foto: kö)
Frühestens ab 2019 soll mit dem Bau neuer Wohnungen auf dem Areal an der Zschokkestraße begonnen werden. Bis dahin sollen hier Flüchtlinge in provisorischen Bauten unterkommen. (Foto: kö)
Frühestens ab 2019 soll mit dem Bau neuer Wohnungen auf dem Areal an der Zschokkestraße begonnen werden. Bis dahin sollen hier Flüchtlinge in provisorischen Bauten unterkommen. (Foto: kö)
Frühestens ab 2019 soll mit dem Bau neuer Wohnungen auf dem Areal an der Zschokkestraße begonnen werden. Bis dahin sollen hier Flüchtlinge in provisorischen Bauten unterkommen. (Foto: kö)

Viele Pläne gab es in den vergangenen Jahren für die Bebauung des Areals an der Zschokke-/ Westendstraße. Nun aber wird eine neue Marschrichtung vorgegeben. Jörg Wenzel vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung stellte jüngst die Planungsziele im Rahmen einer öffentlichen Sitzung des Laimer Bezirksausschusses (BA 25) und auch bei einer öffentlichen Bürgerveranstaltung vor. Mindestens 800 bis 850 neue Wohnungen sollen auf der Grundstücksfläche entstehen. Des Weiteren ist Platz für drei Kindergarten- und drei Krippengruppen, eine fünfzügige Grundschule mit Räumen für Ganztagsbetreuung sowie eine dreifach-Sporthalle, ein Jugendzentrum, ebenso soziale Infrastruktur, Geschäfte, Dienstleistungen sowie Büros. Frühester Baubeginn ist 2019, eher 2020.

Planungsziele stehen fest

Sobald der hier ansässige Busbetriebshof nach Moosach verlagert wird, steht die gesamte Grundstücksfläche die von der Zschokke-, der Westend- und der Hans-Thonauer-Straße umschlossen wird, für eine mögliche Bebauung zur Verfügung. Das Grundstück befindet sich zu verschiedenen Teilen im Eigentum der Stadtwerke München (SWM) sowie der Landeshauptstadt München, eine vergleichsweise kleine Fläche von etwa 1767 Quadratmetern ist im Eigentum der Eisenbahner-Baugenossenschaft München-Hauptbahnhof (ebm). Erneut will man nun einen städtebaulichen Wettbewerb ausloben, dessen Ergebnisse die Grundlage für ein neues Bebauungsplanverfahren darstellen werden. „Mindestens 800 bis 850 Wohnungen sollen kommen, eventuell sogar 1100, wenn das möglich ist“, erklärt Jörg Wenzel. Rund zwanzig Büros beteiligen sich am Wettbewerb und bringen ihre Idee zu einer Bebauung des Areals ein. Ein sogenannter Hochpunkt, ein Hochhaus das zwischen 50 und 60 Meter hoch sein soll, wird dabei an der Ecke Zschokke-/ Westendstraße eingeplant. Auch sind zwei Hektar des Geländes für öffentliche Grünflächen, wie Spielplätzen und Rasenflächen angedacht. Neu sei, dass eine „lärmabschirmende Bebauung“ mit Gebäuden von sechs bis sieben Geschossen, ein „robuster baulicher Rahmen“ für das Wohnquartier geschaffen werden soll, erklärt Wenzel.

Bezirksausschuss äußert Wünsche

Eine Fachjury wird Ende des Jahres fünf Wettbewerbsentwürfe auswählen, die dann erneut öffentlich vorgestellt werden. 2017 soll die endgültige Entscheidung über den Wettbewerbssieger fallen. In den nächsten Schritten stehen das Bebauungsplanverfahren an, und die rechtlichen Grundlage für eine Bebauung wird geschaffen. Frühestens 2019 wird mit dem Bau des neuen Quartiers begonnen. „Die Planungsziele klingen sehr gut“, finden die Lokalpolitiker im Laimer BA unisono. Vermisst werden jedoch von der SPD-Fraktion vor allem die Einrichtungen für Senioren, die man immer wieder als Planungswunsch geäußert hatte. Ein Seniorenheim aber soll hier nicht entstehen: „Das Sozialreferat meldete, dass es dafür keinen Bedarf gibt bzw. dass der Bedarf in Laim abgedeckt ist“, erklärt Wenzel. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass Modelle wie Mehrgenerationenwohnen oder Senioren-WGs im neuen Quartier einzögen.

„Es werden zwar Krippen und Kindergärten geplant, aber es fehlt ein integratives KITZ (Kindertageszentrum mit integrativem Betreuungskonzept für zwei- bis 10-jährige Kinder)“, bemängeln die Grünen im Laimer BA. Bereits in der Planung müsse man die besonderen baulichen Voraussetzungen für ein integratives KITZ berücksichtigen, fordert etwa die Laimer Kinder- und Jugendbeauftragte Lisbeth Hass (Die Grünen). „Im Moment läuft die städtebauliche Planung. Welche Nutzung dann reinkommt, wird erst später entschieden“, vertröstet Wenzel.

Zwischennutzung bis Baubeginn

Vorerst also wird auf dem Reißbrett entworfen. Die Planungsziele stehen fest und es bleibt abzuwarten, welches Gesicht das neue Quartier bekommen wird. Bis gebaut werden kann, wird das Areal zwischengenutzt. Die provisorischen Bauten, die zur Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen sind, stehen schon. Ebenso sind Kindereinrichtungen entstanden. Voraussichtlich im August sollen rund 300 Familien ebenso wie alleinstehende Frauen und Männer in die Modulbauten einziehen. Die jetzigen provisorischen Bauten für Kindergärten und Krippen sollen bis zur Bebauung des Quartiers erhalten bleiben, so dass ein „fließender Übergang“ zu den neuen Kindereinrichtungen gewährleistet werde, erklärt Wenzel.

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