Veröffentlicht am 07.06.2016 10:00

Ausgeträumt

1982 verschwand das letzte Pasinger Kino, die Palastlichtspiele „Pa-Li” in der Spiegelstraße. Das Kinoprojekt mit zwölf Kinosälen an der Offenbachstraße ist nun leider auch passé. Der Projektentwickler Real Asset bekam nicht den Zuschlag zum Kauf. (Foto: Pasinger Archiv)
1982 verschwand das letzte Pasinger Kino, die Palastlichtspiele „Pa-Li” in der Spiegelstraße. Das Kinoprojekt mit zwölf Kinosälen an der Offenbachstraße ist nun leider auch passé. Der Projektentwickler Real Asset bekam nicht den Zuschlag zum Kauf. (Foto: Pasinger Archiv)
1982 verschwand das letzte Pasinger Kino, die Palastlichtspiele „Pa-Li” in der Spiegelstraße. Das Kinoprojekt mit zwölf Kinosälen an der Offenbachstraße ist nun leider auch passé. Der Projektentwickler Real Asset bekam nicht den Zuschlag zum Kauf. (Foto: Pasinger Archiv)
1982 verschwand das letzte Pasinger Kino, die Palastlichtspiele „Pa-Li” in der Spiegelstraße. Das Kinoprojekt mit zwölf Kinosälen an der Offenbachstraße ist nun leider auch passé. Der Projektentwickler Real Asset bekam nicht den Zuschlag zum Kauf. (Foto: Pasinger Archiv)
1982 verschwand das letzte Pasinger Kino, die Palastlichtspiele „Pa-Li” in der Spiegelstraße. Das Kinoprojekt mit zwölf Kinosälen an der Offenbachstraße ist nun leider auch passé. Der Projektentwickler Real Asset bekam nicht den Zuschlag zum Kauf. (Foto: Pasinger Archiv)

Vier Jahre lang konnten sich die Pasinger mit dem Gedanken auseinandersetzen, ein Kino vor der Nase zu haben. In dieser Zeit kamen nicht nur Erinnerungen an das vergangene „Pa-Li“ in der Spiegelstraße hoch, es wurde auch schon heftig über ein erhöhtes Verkehrsaufkommen samt Parksuchverkehr an der Offenbachstraße spekuliert. Umsonst. Die Projektentwicklung Real Asset GmbH, die sich maßgeblich für ein Kinoprojekt an der Landsberger- und Offenbachstraße stark gemacht hatte, bekam nun nicht den Zuschlag für das Grundstück.

„Wir haben das Nachsehen gehabt“, bedauerte Jakob Willibald, Geschäftsführer der Real Asset. „Das ist mehr als schade. Aber am Ende konnten wir einfach nicht mithalten. Die Stadt verkauft die Grundstücke nach Max-Preis und treibt dabei selbst die Kosten laufend in die Höhe, auch für Wohnungen. Für das Preisniveau und die Preisentwicklung hier in Pasing ist das kein gutes Vorzeichen.“ Neben dem Kino hätte Real Asset noch 100 Wohnungen auf dem Grundstück gebaut. „Aber wir sind eigentlich keine Kinoentwickler. Wir schauen nur, was das Gebiet verträgt und welche Nutzung gewünscht und ideal wäre. Und hier im Münchner Westen fehlt einfach ein Kino und mehr Kulturangebote.“ Der Käufer – übrigens einer von insgesamt zehn Bietern - wolle nun kleinteiliges Gewerbe, Einzelhandel, ein Boardinghouse und Wohnungen bauen.

Verträgt sich Stadt mit Kultur?

„Von kultureller Nutzung ist jetzt überhaupt keine Rede mehr. Das ist um so bedauerlicher, als dass die Stadt auch schon den Kopfbau hat abreißen lassen“, so Sven Wackermann, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss 21 (BA). „Wir wissen aber weder, wer der Investor ist noch wie dessen Planung im Einzelnen aussieht.“ Und BA-Vorsitzender Romanus Scholz ergänzte: „Wir wissen nur, dass das Grundstück zu einem unglaublich hohen Betrag verkauft worden ist. Und wir wissen, dass der Käufer nicht an einer Kinonutzung interessiert ist. Wir bedauern dies alle sehr. Der Kinotraum ist jetzt erst einmal ausgeträumt.“ Es sei schade, dass die Stadt nicht ein Auge auf die potenziellen Nutzungen der freien Gebiete habe. „Gerade hier in Pasing kann man doch so viel gestalten. Es ist betrüblich und eigentlich auch unverständlich, dass die Stadt während des Stadtentwicklungsprozesses nicht eingreift.“ Für das Kommunalreferat als zuständiges Referat ergibt sich die Frage indes nicht. „Wir haben keinerlei Einfluss darauf, was auf verkauften Grundstücken passiert“, so Referatssprecher Bernd Plank. „Und der Betrieb von Kinos ist definitiv keine städtische Aufgabe.“

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