Seit einigen Jahren richten immer mehr Gymnasien in Bayern Theaterklassen ein. Analog zu den Streicher- und Bläserklassen haben die Schüler dort die Möglichkeit, vertiefende Kenntnisse zu sammeln und als Klasse auf eine ganz besondere Art zusammenzuwachsen. Im Pasinger Max-Planck-Gymnasium (MPG) startet eine solche Theaterklasse nun ab September. Lehrerin Raphaela Marx hat eigens dafür die Zusatzausbildung zur Theaterpädagogin absolviert. „Wir werden effektiv eine Stunde mehr Unterricht, oder besser gesagt Training, haben und darin auf Stimmbildung, Körpersprache, auf Ästhetik und Bühnenpräsenz eingehen. Das muss man sich aber spielerisch vorstellen, Druck gibt es da keinen“, erklärte sie.
Schulleiter Walter Scharl freute sich, dass zu den traditionellen Streicherklassen eine solche Theaterklasse entsteht. „Wir haben durchweg positive Erfahrungen mit den Streicherklassen, sowohl aufgrund des Klassenklimas, der Leistungsbereitschaft der Schüler als auch des Zusammenhalts der Klassengemeinschaft bis zum Abitur“, so Scharl. Der Mathematiker und Physiker ist seit 2003 Schulleiter am Max-Planck-Gymnasium. Unter seiner Leitung hat sich der naturwissenschaftliche Schwerpunkt der Schule weiterentwickelt.
„Klar, unser Namenspatron ist Programm. Dem bleiben wir auch treu“, so Scharl. „Aber wir bieten weit mehr. Sprachen, Schüleraustausch, Theater, Musik, Chor, Orchester, Kunst – das alles findet unter unserem Dach statt. Im Prinzip hängen diese Angebote stets vom Engagement der Lehrer ab. Und wir haben das große Glück, hier am MPG viele sehr engagierte Kollegen zu haben. Wir als Schulleitung unterstützen die Projekte gern und halten den Kollegen den Rücken dafür frei.“
„Vielfalt fördern“ nennt das die Schule. „Unser traditionelles Schulprofil spricht natürlich mehr Jungen an“, so der stellvertretende Schulleiter Ulrich Ebert. „Die machen rund zwei Drittel der Schülerzahl aus. Aber die Zahl der Mädchen wächst stetig.“ Als Ebert 2008 an die Schule kam, waren es noch ungefähr 25 Prozent Mädchen. „Der Trend ist eindeutig“, freute er sich. Als Englisch- und Französischlehrer verweise er besonders gern auf die „Sprachbesonderheiten“ des MPG. „Bei uns gibt es Italienisch und Russisch ganz regulär als spätbeginnende Sprache und nicht nur als Wahlfach. Das zieht viele Interessierte an.“
Nun ist die Schule gespannt darauf, wie die Theaterklasse angenommen wird. „Das wird wirklich eine Bereicherung für unsere Schulfamilie sein“, so Ebert. Insgesamt gibt es bereits fünf Lehrer am MPG, die Theatergruppen führen und im weitesten Sinn die Theatertradition am MPG begründen. „Für das Fortbestehen des Theaterangebots ist also unbedingt gesorgt“, so Ebert. „Da gibt es viel Unterstützung.“ Die Einschreibung für die neuen fünften Klassen findet am 11. Mai ab 8 Uhr statt. Weiter Infos sind unter https://www.mpg-muenchen.de zu finden.