Flasche leer | Wochenanzeiger

Der Standort der Wertstoffinsel in der Von-Reuter-Straße sorgt schon lange für großes Aufsehen, denn regelmäßig muss sich der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) mit Anwohnerbeschwerden auseinandersetzen. „Das ist ein sehr langwieriges Thema“, betont dementsprechend auch Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums. Nach Angaben der Anrainer werden die Container von der Betreiberfirma zu selten geleert und „sind insbesondere zum Wochenende hin voll. Es sieht aus wie auf einer Müllhalde.“ Dies sei sicherlich auch ein Fehlverhalten der Bürger, „aber in erster Linie das mangelnde Engagement der Firma Remondis“, meint der Bürger weiter.

Man habe in der Vergangenheit schon mehrfach auf den unakzeptablen Zustand des Containerstandorts hingewiesen. „Es ist also kein Einzelfall – wir Anwohner müssen diesen Anblick erdulden und ärgern uns umso mehr, da wir dies alles vorausgesehen haben und der Zustand leicht zu bessern wäre.“ Die Anrainer bitten die Lokalpolitiker darum, bei der Firma Remondis einen kürzeren Entleerungsrhythmus durchzusetzen und allgemein für einen ordentlichen Zustand des Platzes zu sorgen. „Dazu gehört übrigens auch, dass der Zugang zu den Containern nicht über eine verschlammte Wiese führt.“

Heike Kainz erklärte auf der jüngsten Sitzung des BA 23, dass sie vor kurzem einen Ortstermin mit Remondis hatte, um sich das Ganze vor Ort anzuschauen. „Der einzige sinnvolle Vorschlag für einen neuen Standort, dem auch das Kreisverwaltungsreferat zustimmt, ist an der Ecke Karl-von-Roth-/ Allacher Straße“, erklärte die CSU-Stadträtin. „Das hat natürlich zur Folge, dass auch dort Autos auf der Straße stehen, wenn keine der übrigen Parkbuchten frei ist.“ Und auch hier könne es passieren, dass die Leute ihren Müll einfach nur abladen. Ein weiteres Problem sei der Bus, der in der Karl-von-Roth-Straße fahre und möglicherweise behindert werde.

Fritz Schneller bestätigte im Übrigen, dass die Wiese am jetzigen Standort in der Von-Reuter-Straße „total vertreten“ ist, so der SPD-Politiker. „Ich verstehe nicht, warum der Standort nicht befestigt wird. Dann könnte man die Container darauf stellen und die Parkbucht wäre frei. Jeder könnte dann vom Gehweg aus seine Flaschen einwerfen ohne dreckige Füße zu bekommen.“ Dem widersprachen allerdings die in der BA-Sitzung anwesenden Anwohner. „Die Wiese ist zu schmal“, sagte ein Mann. „Die Containeranlage steht jetzt seit knapp eineinhalb Jahren dort und es gibt immer massive Probleme wegen der Verschmutzung. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Bus am Standort in der Karl-von-Roth-Straße ein großes Problem ist. Die Container standen vorher an der Manzo-/ Ecke Von-Reuter-Straße, dort fährt auch ein Bus.“ Und ein anderer Anrainer erklärte: „Wenn Remondis kommt, um die Container zu leeren, ist die Straße komplett dicht. Da kommt kein Auto mehr durch. Es wird dann ganz wild durcheinander gefahren, keiner bleibt stehen und wartet. Die Karl-von-Roth-Straße ist wesentlich breiter, da kann auch noch ein Bus vorbeifahren.“

Falk Lamkewitz schlug vor, den Standort an der Karl-von-Roth-Straße zumindest einmal probeweise auszuprobieren, „vielleicht für ein halbes Jahr“, so der Grünen-Fraktionssprecher. „Das Problem mit den wild parkenden Autos an solchen Containerstandorten werden wir immer haben.“ Das Gremium griff seinen Vorschlag einstimmig auf. „Ich werde Remondis darum bitten und vorschlagen, das Ganze zu verlegen. Wir werden beobachten, wie es dort funktioniert“, erklärte Heike Kainz. „Sinn ist nicht, eine schlechte Situation durch eine andere zu ersetzen.“