Wie genau geht es weiter auf dem Diamaltgelände? Interessierte Bürger können sich davon noch bis zum 1. April im Kesselhaus (Am Münchfeld 42) ein genaues Bild machen. Dort nämlich sind die Ergebnisse des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs für das Diamaltgelände zu sehen. Bereits 2011 hat die ISARIA Wohnbau AG das über 70.000 Quadratmeter große Gelände der ehemaligen Diamaltwerke, einst traditionsreicher Lebensmittelhersteller in Allach, übernommen. Seitdem arbeitet der Projektentwickler an der Vision, hier unter Einbeziehung der denkmalgeschützten Substanz ein urbanes Wohnungsquartier zu entwickeln. Seit Anfang des Jahres steht fest, dass der Entwurf des Architekturbüros Pesch Partner Architekten Stadtplaner (Dortmund/Stuttgart) den Wettbewerb für sich entschieden hat. Das Siegerkonzept ist Grundlage des zukünftigen Bebauungsplans.
Das prämierte und klare Planungskonzept mit drei- bis sechsgeschossiger Bebauung kann Isaria Wohnbau nach eigenen Angaben in bis zu zehn Bauabschnitten realisieren. Der Quartierspark im Inneren des Planungsgebiets soll dabei mit dem bereits sanierten historischen Kesselhaus als grüne Insel fungieren. Die beiden historischen Baudenkmäler, die ehemalige Suppenwürze und das Werkstättengebäude, bilden die identitätsstiftende urbane Mitte des Quartiers mit Gastronomie- oder Einzelhandelsnutzung. Das Bauvorhaben auf dem Diamaltgelände, mit einem Projektvolumen von über 250 Millionen Euro, ist in der nächsten Zeit das Größte in Allach-Untermenzing. Voraussichtlich ab 2017 sollen insgesamt über 600 Wohnungen für unterschiedliche Einkommensgruppen, Gewerbe sowie zwei Kindertagesstätten gebaut werden.
Neben dem Siegerentwurf sind im Kesselhaus übrigens auch alle weiteren neun Wettbewerbsarbeiten zu sehen, die eingereicht wurden. So zum Beispiel auch Platz 2 und 3 des Teams Trojan + Trojan (Darmstadt) beziehungsweise von planquadrat (Darmstadt). „Für die Planungen zum Diamaltgelände wird es eine frühzeitige öffentliche Beteiligung der Bürger geben“, betonte CSU-Stadträtin Heike Kainz. „Es sollen Wohnen und Gewerbe gebündelt werden. Bei solchen Themen werden auch immer die Verkehrsflüsse beachtet. Das alles ist in die Wettbewerbsbeiträge eingeflossen“, versuchte die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) besorgte Bürger, die durch die Bebauung einen Verkehrskollaps im Stadtviertel befürchten, auf der jüngsten Sitzung des Gremiums zu beruhigen.
Die Ausstellung im Kesselhaus kann von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden; an Wochenenden und an Feiertagen ist eine Besichtigung nur nach Absprache unter Tel. (0172) 2851356 möglich.