Veröffentlicht am 04.01.2016 13:04

„Wir müssen bekannter werden“

Willi Eichhorn ist Seniorenbeirat für den 23. Stadtbezirk. (Foto: sb)
Willi Eichhorn ist Seniorenbeirat für den 23. Stadtbezirk. (Foto: sb)
Willi Eichhorn ist Seniorenbeirat für den 23. Stadtbezirk. (Foto: sb)
Willi Eichhorn ist Seniorenbeirat für den 23. Stadtbezirk. (Foto: sb)
Willi Eichhorn ist Seniorenbeirat für den 23. Stadtbezirk. (Foto: sb)

Wenn Ende des Jahres ein neues Einzelhandelsgeschäft in der Gerberau eröffnet, freut sich auch Willi Eichhorn – zusammen mit vielen anderen Senioren, die in dem Wohngebiet seit einigen Jahren keine gute Möglichkeit hatten, einzukaufen. „Das ist für viele ältere Menschen hier in der Gegend extrem schwer gewesen“, betont der Allach-Untermenzinger Seniorenbeirat. „Endlich soll nun Ende 2016 ein neuer Supermarkt eröffnen. Das ist das, was wir uns schon seit langer Zeit wünschen.“ Dafür hat der 82-Jährige nach eigenen Angaben lange gekämpft. „Ich habe immer getan, was ich konnte. Als Seniorenbeirat versucht man natürlich immer, sich um die Belange der älteren Generation zu kümmern“, betont Willi Eichhorn. „Trotzdem muss man sagen, dass der Supermarkt viel zu spät kommt. Aber jetzt sind wir erstmal froh, wenn er eröffnet.“

Auch um eine Wiedereröffnung des seit ein paar Jahren geschlossenen Kiosk im Karlsfelder S-Bahnhof, der nur einen Katzensprung von der Gerberau entfernt liegt, habe er sich gekümmert. Allerdings ohne Erfolg. „Wir konnten ja kaum fußläufig Semmeln holen. Oder auch MVV-Karten. Das ist gerade für die Menschen, die sich mit den Automaten nicht auskennen, gar nicht einfach. Viele unterschätzen das.“ Hoffnung, dass der Kiosk irgendwann noch einmal geöffnet wird, hat Willi Eichhorn nicht. „Da mache ich mir nichts vor. Das wird nichts mehr.“

„Nicht genügend öffentliche Toiletten“

Der Seniorenbeirat des 23. Stadtbezirks spricht zudem noch ein weiteres Thema an, das für viele Senioren wichtig ist. „Die Versorgung mit öffentlichen Toiletten ist bei weitem nicht ausreichend“, erklärt der gebürtige Hesse, der seit 1964 in München lebt. „Das ist nicht nur am Karlsfelder S-Bahnhof sondern in der ganzen Stadt ein Problem. Eine Weltstadt mit Herz sollte doch über eine ausreichende Zahl an öffentlichen Toiletten verfügen, meine ich.“ Immerhin hat er diesem Zusammenhang einen Erfolg vorzuweisen: Zusammen mit CSU-Stadträtin Heike Kainz, der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23), und dem Lokalparlament hat es Willi Eichhorn geschafft, dass zumindest im dm-drogeriemarkt in der Georg-Reismüller-Straße eine öffentlich zugängliche Toilette eingebaut wurde. „Das war ein großer Erfolg“, sagt Willi Eichhorn, der auch in der LandesSeniorenvertretung Bayern (LSVB) e.V. aktiv ist.

„Arbeit wird nicht ausgehen“

„Ich bin schon lange dabei und habe bei vielen Sachen eine gewichtige Rolle mitzureden“, erklärt der 82-Jährige. „Man kann sicher viel bewegen für die Senioren. Grundsätzliche denke ich aber, dass wir zu wenige Seniorenvertreter sind. Wir müssen auch bekannter werden. Für mich ist es wichtig, dass ich den älteren Menschen, die Probleme haben, weiterhelfen kann.“ Und es gibt noch einiges zu tun, weiß Willi Eichhorn. „Es gibt noch viele Dinge, die getan werden müssen.“ Zum Beispiel müsse das Model „Arzt im Heim“ ausgebaut und auch die häusliche Versorgung von älteren und behinderten Menschen weiter verbessert werden. „Auch beim Thema Senioren ins Internet haben wir sicherlich noch Aufholbedarf. Die Arbeit wird nicht ausgehen, da bin ich sicher.“

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