Die Eltern der Limes-Schüler sind entsetzt. Ab nächsten Schuljahr soll die heillos überlaufene Limesschule eine Zweigstelle bekommen. Doch die Schulcontainer mit den acht Klassenzimmern sollen in der Anton-Böck-Straße im Freihamer Gewerbegebiet aufgestellt werden und die Schüler teilweise mit einem Bus-Shuttle dorthin gebracht werden. „Dieser Standort ist etwa drei Kilometer von der Limesschule entfernt und mit diversen Gefahren belastet“, kritisieren die Eltern. So fehlten beispielsweise Gehwege, es gibt unbeleuchtete Unterführungen und uneinsehbare Ein- und Ausfahrten. „Wir als Eltern sind strikt gegen eine Auslagerung unserer Kinder ins Gewerbegebiet Freiham und sehen auch keine Notwendigkeit für diese Maßnahme“, so Gerwin Hülsmann, Elternbeiratsvorsitzender Tagesheim Limesstraße und Karsten Kroschel, Elternbeiratsvorsitzender Limesschule, im Namen der Eltern.
Sie bezweifeln, dass eine Zweigstelle überhaupt notwendig sei. Schließlich würden laut Prognose des staatlichen Schulamts nächsten Sommer lediglich 295 Kinder (derzeit 285) an der Limesschule unterrichtet werden. Auch aus den Neubaugebieten „Gleisharfe“ und „Dorniergelände“ werden 2016 keine neuen Schüler an der Limesschule erwartet, „da noch nirgendwo der erste Spatenstich stattgefunden hat“, so die Elternsprecher. Um den Platzmangel zu beheben, schlagen die Eltern vor schulnah Container aufzustellen wie es auch an anderen Schulen im Stadtbezirk praktiziert werde. Als Alternative böten sich beispielsweise die Fläche zwischen Hauptgebäude und Sporthalle an, die freie Wiese an der Rothenfelser Straße, der Sportplatz an der Schule am Aubinger Wasserturm oder das Gelände der städtischen Kita Freienfelsstrasse, die im Sommer abgerissen wird. Ein schulnaher Standort wäre auch deswegen sinnvoll, da an der geplanten Zweigstelle weder Turnhalle, Sportplatz, Schwimmbad, Bücherei noch eine Werkstatt vorhanden seien.
Die Vorschläge der Eltern hat auch der Aubinger Stadtrat Josef Assal aufgegriffen. Mit seinen Fraktionskollegen hat er sich in der Sache eingeschaltet und Oberbürgermeister Dieter Reiter einen Antrag unter dem Titel „Limesschule – besseren Standort für das Ausweichquartier suchen“ gestellt. Darin fordern die Politiker, dass anhand der Vorschläge (außer Freienfelsstraße) nach alternativen Aufstellorten für die Schul-Container gesucht werden sollte.
Die Pavillonanlage in Freiham würde für Schüler der Grundschule an der Limesstraße bis zu drei Kilometer weitere Schulwege bedeuten, heißt es in dem Stadtratsantrag. Zudem müssten die kleinen ABC- Schützen mangels sicherer Gehwege auf der Strecke an der Großbaustelle der Gleisharfe vorbei und wären mit dichtem LKW-Verkehr konfrontiert. „Dies ist angesichts vorhandener, besserer Alternativen nicht zumutbar und auch nicht von Nöten“, so Assal.
„Eine Zweiteilung der bestehenden Schulgemeinschaft lehnen wir strikt ab da eine solche nicht nur eine Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Kindern etablieren würde sondern auch für viel böses Blut unter den Eltern sorgen wird“, betonen die Eltern. „Dazu kommt das der Münchner Westen jetzt schon im Verkehr erstickt, der Baustellenverkehr für Freiham noch weiter zunehmen wird und uns in diesem Zusammenhang ein ganztägiger Bus-Shuttle für zirka 150 Kinder zusätzlich in diesem Zusammenhang völlig absurd erscheint“.