Veröffentlicht am 15.12.2015 09:06

Kreative Schule

„The Human Rainbow” heißt die Fotoarbeit von Leonie Hartmann (vorn). Sie soll auf die vielen Nationalitäten hinweisen, die es an der Schule gibt. (Foto: us)
„The Human Rainbow” heißt die Fotoarbeit von Leonie Hartmann (vorn). Sie soll auf die vielen Nationalitäten hinweisen, die es an der Schule gibt. (Foto: us)
„The Human Rainbow” heißt die Fotoarbeit von Leonie Hartmann (vorn). Sie soll auf die vielen Nationalitäten hinweisen, die es an der Schule gibt. (Foto: us)
„The Human Rainbow” heißt die Fotoarbeit von Leonie Hartmann (vorn). Sie soll auf die vielen Nationalitäten hinweisen, die es an der Schule gibt. (Foto: us)
„The Human Rainbow” heißt die Fotoarbeit von Leonie Hartmann (vorn). Sie soll auf die vielen Nationalitäten hinweisen, die es an der Schule gibt. (Foto: us)

Kommen G8-Schüler in die Kollegstufe, wählen sie entsprechend ihre Neigungen und Interessen ab der 11. Klasse ein so genanntes Wissenschaftspropädeutisches Seminar, kurz W-Seminar, mit fachwissenschaftlichen Inhalten und wissenschaftlichem Anspruch sowie ein Projekt-Seminar, kurz P-Seminar, um in die Berufswelt hinein zu schnuppern und sich im praktischen Sinn zu betätigen. Welche W- und P-Seminare in den jeweiligen Abschlussjahren angeboten werden, hängt wiederum von den zur Verfügung stehenden Lehrern und deren Spezialgebieten ab.

Für die Schüler, die im Sommer das Abitur im Pasinger Max-Planck-Gymnasium ablegen, stand in den vergangenen zwei Jahren eine ganz besondere Bandbreite an P-Seminaren zur Auswahl, so unter anderem Organisation von Mathenachhilfe, Existenzgründung von Firmen, Bierbrauen, Schülerfirma Schulimkerei und „Wandmalerei-Schulhausgestaltung“.

Sinnstiftendes und Rätselhaftes für das Schulhaus

„Über ein Jahr hinweg erarbeitete die 14-köpfige Gruppe aus der Oberstufe für verschiedene Stellen des Schulgebäudes Sinnstiftendes, Dekoratives oder Rätselhaftes in Schrift und Bild. Malereien, Graffiti, Reliefs, Schrift- und Fotoarbeiten, die sich mit dem Namensgeber Max Planck, der Institution Schule, dem spezifischen Ort beschäftigten oder die Mitschüler in eine Gestaltung einbezogen“, erklärte Kursleiterin Silvana Weber.

Sie selbst sei lange Zeit als Fotografin in der Architektur und Bildenden Kunst beschäftigt gewesen und freute sich zur Vernissage besonders, dass sich viele der Arbeiten direkt auf die Schulhaus-Architektur bezogen hätten. „Die Werke sind in ihrer Vielfalt, Technik und in der Gestaltungsabsicht absolut umwerfend“, schwärmte sie. „Ich bin wirklich sehr überrascht gewesen, wie sich die Schüler dem Thema Schulhausgestaltung genähert haben und mit welchem Teamgeist und welcher Ausdauer sie ihre Ziele verfolgt haben.“

Ganz wie im richtigen Leben mussten die jungen Künstler ihre Arbeiten am Anfang in der Gruppe sowie in der Schulleitung vorstellen. „Auch eine Präsentation im Baureferat hat es gegeben“, erzählte Weber. „Schließlich geht es hier um Kunst am Bau. Da müssen Brandschutz und solche Dinge beachtet werden. Und wir brauchten Förderung für das Material, auch dafür dienten die Präsentationen.“

„Da bleibt was von uns!“

Die 18-jährige Franziska Müller hatte zwölf Stunden über Kopf auf einem Baugerüst stehend die Eingangsdecke mit großen, leuchtend hellgrünen Neuronen, die das Schullogo umrahmen, verziert. Katarina Dugic hatte einen übergroßen Max Planck auf eine mit Ziegeltapete beklebte Gipsplatte projiziert. Sophia Glockner beschäftigte sich künstlerisch mit dem Planck-Zitat „Auch eine Enttäuschung bedeutet einen Schritt vorwärts“. Vor den Musiksälen sprayten Johannes Legath, Ivan Sintin und Meyo Despoti den Schriftzug “Musik“ an die Wand. Und im Physiktrakt der Schule ist nun Albert Einstein als riesige Linienzeichnung zu sehen.

Mit der Fotografie „Human Rainbow“ wollten Leonie Hartmann und Carina Schwarzkopf eine Lanze für die Multi-Kulti-Atmosphäre in der Schule brechen. „Bei uns sind viele verschiedene Nationalitäten vertreten, das ist einmalig und schafft diese besondere Max-Planck-Atmosphäre. Wir wollten eine Arbeit für Toleranz machen“, erklärte Hartmann. „Absolut spannend“ und „kreativ ohne Ende“ bezeichneten die Schüler nun ihr P-Seminar. Viele von ihnen möchten sich auch nach der Schule mit Graphik, Design oder Architektur beschäftigen. „Am schönsten ist aber“, so Müller, „dass wir im Sommer die Schule zwar verlassen, aber trotzdem bleibt etwas von uns hier.“

north