Ingrid Haussmann, Bezirksausschuss Allach-Untermenzing: „Pippi Langstrumpf. Ich fand es deswegen so toll, weil da die unmöglichsten Dinge ganz einfach geschahen beziehungsweise gemacht wurden, als wär es das normalste der Welt: Ein kleines Mädchen lebt allein in einer alten Villa und ihr ist dabei nicht angst und bang, sondern sie genießt es sichtlich. Ihr ständiger Begleiter ist ein Äffchen, und er heißt nicht wie damals Haustiere hießen, sondern ‚Herr Nilsson‘ und er trägt einen schicken Hut. Pippi fällt eines Tages das Wort ‚Spunk‘ ein und dann beginnt sie ‚einen Spunk‘ zu suchen, wobei völlig offen und letztlich auch egal ist, ob das nun eine Krankheit, ein Tier oder eine Süßigkeit ist. In ihrem Garten wachsen in den Bäumen Limonadenflaschen. Pippi sieht nicht aus wie das Schönheitsideal meiner Kindheit, aber sie ist völlig mit sich im Reinen. Auf die Frage in einer Drogerie ‚Leiden Sie an Sommersprossen?‘ erklärt sie: ‚Nein‘. Als die Verkäuferin zu ihr sagt: ‚Aber liebes Kind, du hast ja das ganze Gesicht voller Sommersprossen!‘ sagt Pippi: ‚Ja klar, aber ich leide nicht an ihnen. Ich hab sie gern.‘ Es ist diese Haltung ‚Alles ist möglich – und das Unvorstellbare zuerst‘, was mir auch heute noch an diesem Buch so gefällt.“