Der Planegger Bürgermeister Heinrich Hofmann zeigte sich höchst zufrieden mit dem Ausgang der Planegger-/ Martinsrieder Bürgerwerkstatt, in der im Sommer 55 zufällig ausgewählte Frauen und Männer für vier Tage zusammengesessen hatten. In vielen Workshops, Einzelpräsentationen und Diskussionsrunden hatten sie das Bürgergutachten erarbeitet. Die Münchner Gesellschaft für Bürgergutachten (gfb) und das Berliner nexus-Institut hatten den Prozess begleitet.
„Die Bürger wünschen sich mehrheitlich ein moderates Wachstum, viel Grün vor allem als Landschaftspark zwischen Planegg und Martinsried. Und sie wollen auch, dass die Ortsgrenzen markant entwickelt werden“, fasste er seinen Eindruck vom Gutachten zusammen, das er als Ergebnis der Bürgerwerkstatt überreicht bekam. „Ich freue mich, dass die Bürger im Großen und Ganzen zufrieden sind und viele interessante Aspekte in unsere Ortsentwicklung eingebracht haben“, so Hofmann weiter. Besonders aber freute ihn der vorgeschlagene Landschaftspark zwischen den Ortsteilen Planegg und Martinsried als Begegnungs- und Erholungsstätte, den er in ähnlicher Form bereits im Gemeinderat vorgeschlagen hatte.
„Moderat, alles soll moderat sein – moderates Wachstum, moderates Bauen“, betitelte auch Professor Hilmar Sturm von gfb das Ergebnis der Werkstatt. „Doch viel entscheidender ist die große Klarheit, mit der sich die Ergebnisse gezeigt haben. Damit kann die Gemeinde nun wunderbar weiterarbeiten.“ Für ihn sei der Werkstatt-Prozess auch aus der Hinsicht bemerkenswert, dass sich die Gemeinde überhaupt für solch ein aufwändiges Verfahren entschieden habe. „Meinen Respekt dafür.“
In mehreren Feedback-Schleifen seien die Ergebnisse wieder und wieder diskutiert worden, ergänzte Christine von Blankenburg, Bereichsleiterin Bürgergesellschaft bei nexus. Auch die Zusammensetzung der Teilnehmer habe sich an Altersstruktur, Geschlecht und Berufsgruppen prozentual an der Planegger-/ Martinsrieder Bürgerschaft orientiert. „Das Ergebnis spiegelt nun also den Konsens des gesamten Ortes wieder.“
Der 84-jährige Jakob Hillenbrand und die 15-jährige Jule Hofer als Ältester und als Jüngste in der Bürgerwerkstatt übergaben das Gutachten. „Ich will dem Gemeinderat nicht sagen, er soll das Gutachten als Bibel betrachten. Aber wenn er im Zweifel ist, nehme er es zur Hand“, erklärte Hillenbrand. „Es war wirklich viel Arbeit, das hätte ich erst gar nicht gedacht“, ergänzte Hofer. „Schließlich mussten wir mit allen 55 Teilnehmern auf einen Nenner kommen.“ Fürs Leben habe sie viel gelernt, „vor allem zuhören, seine Meinung klar und deutlich vertreten und die erreichten Kompromisse schätzen.“
Ursula Janson vom Bauamt erklärte, wie es mit den erarbeiteten Wünschen weitergehen wird. „Im Februar geht der Gemeinderat in Klausur und nimmt das Bürgergutachten mit. Es wird als Grundlage für den neuen Flächennutzungsplan dienen und hilft beim Aufstellen unserer neuen Leitlinien.“