Mehr als 19.000 Flüchtlinge kamen am vergangenen Wochenende am Münchner Hauptbahnhof an. In Karlsfeld werden die ersten Asylbewerber ihre Unterkünfte in der neuen Traglufthalle noch im September beziehen. Bereits Ende August lud die Gemeinde alle Bürger, die den Neuankömmlingen ihre Hilfe anbieten möchten, zu einer Infoveranstaltung zum Thema Asyl-Helferkreis ein, die mit großer Resonanz angenommen wurde. Am 3. September machten sich die hilfsbereiten Karlsfelder nun an die Arbeit. Bei der konstitutierenden Sitzung im Bürgerhaus bildeten sie Arbeitsgruppen und wählten ihre Sprecher.
Am Münchner Hauptbahnhof werden die eintreffenden Flüchtlinge mit überwältigender Herzlichkeit empfangen. Auch Karlsfeld steht dem in Nichts nach. Das Engagement in der Gemeinde ist beachtlich: Rund 140 Karlsfelder haben sich für den neu gegründeten Helferkreis Asyl angemeldet und wollen den Asylbewerbern in den kommenden Monaten ihre Unterstützung anbieten. „Dass Sie so zahlreich erschienen sind und mitmachen wollen, ist ein Zeichen der Solidarität und Nächstenliebe. Die Gemeinde Karlsfeld sendet damit ein tolles Signal“, so Stefan Handl, 2. Bürgermeister von Karlsfeld. Rund 500 Asylbewerber werden in den kommenden Monaten in der Gemeinde eintreffen. 300 noch in diesem Monat, knapp 200 weitere werden Anfang nächsten Jahres die geplante langfristige Unterkunft am Heizkraftwerk beziehen.
Bei der Infoveranstaltung im Bürgerhaus fanden sich die Helfer nun in Teams zu unterschiedlichen Themenbereichen zusammen. Bei der Strukturierung des Helferkreises unterstützten Christine Torghele-Rüf vom Caritas Zentrum Dachau und Isabell Sittner, die Asylkoordinatorin im Landratsamt Dachau. Auch Landrat Stefan Löwl stattete den Helfern einen persönlichen Besuch ab und sprach mit den Ehrenamtlichen. „Karlsfeld kann stolz auf seine Helfer sein“, lobte Löwl.
Die Anwesenden konnten zwischen sechs Themenbereichen wählen, in denen sie künftig ehrenamtlich mitarbeiten wollen: 1. Organisation, Koordination, Öffentlichkeitsarbeit; 2. Dolmetscher in Verbindung mit Behördengängen und Arztbesuche; 3. Spenden, Sponsoring, Kleidung, Unterkunft, 4. Deutschkurse; 4.1. Arbeit, (Bildung); 5. Sport, Freizeit, Kultur; 6. Familie Kinderbetreuung. Nachdem sich die Teams zusammengefunden hatten, wurden die Gruppensprecher gewählt und das weitere Vorgehen besprochen. Die Ansprechpartner der einzelnen Gruppen können auf der Homepage der Gemeinde unter www.karlsfeld.de eingesehen werden.
Der Helferkreis bittet die Karlsfelder Bürger nun um Mithilfe. Die Helfer des Teams 3, die sich um die Koordination von Spenden kümmern, sind dringend auf der Suche nach kostenlosen Räumlichkeiten zur Unterbringung von Sachspenden. Wer einen Raum zur Verfügung stellen möchte, kann sich per Mail an sabine.wolferstetter@maxi-dsl.de oder unter Tel. (08131) 371167 an die Ansprechpartnerin der Gruppe wenden oder die Gemeinde unter den Telefonnummern (08131) 99-200, 99-108 oder 99-148 direkt kontaktieren.