Fünf städtische Familienberatungsstellen gibt es in München, eine davon ist in der Pasinger Hillernstraße 1. Sechs sozialpädagogische Fachkräfte und Psychologen sowie eine Teamassistentin arbeiten hier als Ansprechpartner für alle kleineren und größeren familiären Fragen. „Die Anfragen, die zu uns kommen, reichen von der Höhe des Taschengeldes über Schulprobleme oder Fragen zur Pubertät bis hin zum Umgangsrecht bei Scheidungen“, erklärt Diplom-Sozialpädagogin Kerstin Baumann. „Man könnte sagen, hier finden sich alle Probleme, mit denen Familien irgendwie und irgendwann in Berührung kommen können, das Leben pur!“
Auch die Klienten könnten unterschiedlicher kaum sein. Mal kommen Familien mit ihren Kindern zwischen null und 27 Jahren, mal ein Elternteil, Alleinerziehende, Großeltern, mal nur Jugendliche und junge Erwachsene. „Wir haben ein offenes Ohr für alle Belange“, so Baumann weiter. „Es spielt keine Rolle, wie groß das Problem ist und wie viele Familienmitglieder involviert sind, wir bemühen uns, den richtigen Berater zu finden und das richtige Hilfspaket zu schnüren.“
Von Vorteil ist dabei, dass das Team in der Beratungsstelle insgesamt ein ganz breites Fachwissen vorweisen kann. „Und darüber hinaus sind wir bestens im Münchner Westen vernetzt und stehen in engem Kontakt mit anderen sozialen und therapeutischen Einrichtungen.“ Am Anfang steht ein Beratungsgespräch. Solch ein Gespräch ist hilfreich im „Sortieren” der Probleme, Gefühle und Bedürfnisse. „Das kann auch telefonisch von statten gehen. Wir behandeln jede Anfrage anonym und schützen unsere Klienten bestmöglich. Wir sind hier ein total geschützter Raum für jeden Hilfesuchenden.“
„Ganz häufig finden wir im Gespräch schon einen ersten Hilfsansatz“, so Diplompsychologin Sabine Schreiber. „Oder der Hilfesuchende hat sich in Ruhe mal ganz gründlich ausgesprochen und kommt von allein auf die Lösung – auch das ist möglich.“ Doch im Durchschnitt verabredet sich der Berater mit den Klienten sieben Mal zu Fortsetzungsgesprächen. Auch eine längere therapeutische Begleitung ist möglich oder aber die Hilfesuchenden finden Anschluss an verschiedene Gruppenangebote innerhalb der Beratungsstelle und kommen mit Gleichgesinnten in Kontakt.
„Wir haben eine Gruppe, die sich mit den Bedürfnissen von Jungen auseinandersetzt. Eine andere heißt „Kinder im Blick“ und beschäftigt sich mit Trennungs- und Scheidungsproblematiken“, so Baumann weiter. Künftig werde es ein Elterncafé geben, damit sich junge Mütter und Väter besser austauschen können. Auch die Familien im neu entstehenden Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee möchte man mit einem extra Angebot unterstützen. Ab Herbst kümmert sich die Beratungsstelle zusätzlich um junge Flüchtlingsfrauen.
„Das sind sehr viele Betätigungsfelder für uns. Wir sind für alle Familien da, die in einer schwierigen Situation feststecken“, ergänzt Schreiber. „Anruf genügt. Kosten kommen auf die Familien nicht zu, unsere Angebote werden durch die Stadt finanziert.“ Die „Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche“ befindet sich in der Hillernstraße 1, 81241 München und hat die Telefonnummer (089) 54673633. Ein Kontakt per Email ist über beratungsstelle-pa.soz@muenchen.de möglich. Weitere Infos findet man unter www.muenchen.de.