Grüne Lunge für den Stadtteil
Seit 100 Jahren besteht die Kleingartenanlage Nord-West 1 mittlerweile – wenn das kein Grund zum Feiern ist. Das haben die Kleingärtner am vergangenen Wochenende auch getan, unter anderem mit Dieter Reiter. „Für mich ist es sehr schön, hier sein zu dürfen. Die Arbeit der Münchner Kleingartenvereine und ihrer Mitglieder ist gerade in einer so dicht besiedelten Großstadt wie München von großer Bedeutung“, betonte der Münchner Oberbürgermeister (OB). Deshalb freue es ihn besonders, dass er dem Kleingartenverein Nord-West 1 heuer zu seinem stolzen 100-jährigen Jubiläum gratulieren könne. „Kleingartenanlagen spielen ein wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht, den Natur- und Artenschutz sowie das städtische Klima“, so Reiter weiter. „Sie bereichern das Münchner Stadtbild und fördern das soziale Miteinander. Und sie bieten zudem eine sinnvolle und naturverbundene Möglichkeit zur Freizeitgestaltung und Naherholung. Die Kleingartenanlagen in München tragen also gleich in mehrfacher Hinsicht zur Lebensqualität unserer Stadt bei.“
Damit dem so ist, sei großer ehrenamtlicher Einsatz nötig, erklärte der OB. „Für diese Leistungen danke ich den Mitgliedern des Kleingartenvereins Nord-West 1 ebenso herzlich wie für das Engagement, mit dem sie eine der ältesten Kleingartenanlagen in München auch zu einer der schönsten in unserer Stadt gemacht haben.“
Reiter versprach, sich auch in Zukunft für den Erhalt der Kleingartenanlagen in der Landeshauptstadt einzusetzen. „Ich weiß, dass es leider nicht genug solcher Anlagen gibt und dass die Nachfrage nach einem Kleingarten sehr groß ist.“ Für ihn als Oberbürgermeister sei es daher wichtig, den Bestand zu erhalten. Und Anna Hanusch, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ergänzte: „Es ist sehr schön, dass unser Stadtteil neben seinen Parks auch eine große Zahl an Gartenanlagen hat. In den vergangenen 100 Jahren ist hier in der Kleingartenanlage Nord-West 1 ganz viel Tradition entstanden. Das ist eine gute Sache – gerade auch im Hinblick auf die Naturverbundenheit.“
Aus der Not heraus entstanden
Der Kleingartenverein Nord-West 1 ist eine der ältesten und größten Kleingartenanlagen Münchens und verfügt aktuell über 228 Parzellen. Offiziell eröffnet wurde sie am 27. Juni 1915. In einem Jahr, indem Europa in den Schlachten des 1. Weltkriegs versinkt und auch die Münchner Bevölkerung mehr und mehr mit den Auswirkungen des Krieges auf den Alltag zu kämpfen hat. Einer der Hauptgründe für die Gründung der Kleingartenanlage war die Tatsache, dass Grundnahrungsmittel wie Obst und Gemüse in dieser Zeit immer rarer und teurer wurden.
„Zurückblickend auf die letzten 100 Jahre hat sich unsere Anlage in ihrer Ausdehnung, Art und Nutzung permanent verändert und entwickelt“, sagt die 1. Vorsitzende Rosemarie Becker. Mittlerweile sei der Kleingartenverein eine grüne Lunge für den Stadtteil. „Aber nach wie vor prägen unseren Verein die gemeinsame Freude am Garteln, die Stärke der Gemeinschaft, der Freundschaft und des Respekts sowie Geselligkeit und ein funktionierender Zusammenhalt.“
Geht es nach Rosemarie Becker, dann soll das auch in den nächsten 100 Jahren so bleiben. „Der Wunsch, den Stress des Alltags hinter sich zu lassen, ist gerade in der heutigen Zeit für die Menschen sehr wichtig“, erklärt die 1. Vorsitzende der Kleingartenanlage Nord-West 1. „Wir haben daher auch sehr viele Anfragen von jungen Familien. Das hat sich gerade in den letzten Jahren stark gewandelt. Das ist nicht mehr so wie früher.“
Weitere Informationen zum Kleingartenverein Nord-West 1 können im Internet unter www.kleingartenanlage-nw1.de abgerufen werden.
