Veröffentlicht am 16.06.2015 08:54

„Großer Gewinn für den Stadtbezirk“

Andrea Wichelhaus, Matthias Mertmann, Heike Kainz, Natalie Schmid und Walter G. Demmel bei der Eröffnung der Ausstellung und der Buchpräsentation im Kesselhaus. (Foto: sb)
Andrea Wichelhaus, Matthias Mertmann, Heike Kainz, Natalie Schmid und Walter G. Demmel bei der Eröffnung der Ausstellung und der Buchpräsentation im Kesselhaus. (Foto: sb)
Andrea Wichelhaus, Matthias Mertmann, Heike Kainz, Natalie Schmid und Walter G. Demmel bei der Eröffnung der Ausstellung und der Buchpräsentation im Kesselhaus. (Foto: sb)
Andrea Wichelhaus, Matthias Mertmann, Heike Kainz, Natalie Schmid und Walter G. Demmel bei der Eröffnung der Ausstellung und der Buchpräsentation im Kesselhaus. (Foto: sb)
Andrea Wichelhaus, Matthias Mertmann, Heike Kainz, Natalie Schmid und Walter G. Demmel bei der Eröffnung der Ausstellung und der Buchpräsentation im Kesselhaus. (Foto: sb)

„Das Diamalt macht’s“ – so lautete 1905 ein Werbespruch der Diamalt AG mit Sitz in Allach. Mit seinem Buch über das Unternehmen leistet der Allach-Untermenzinger Stadtteilhistoriker Walter. G. Demmel einen interessanten Beitrag zur Münchner Industriegeschichte. Begleitend dazu läuft noch bis zum 2. Oktober unter dem Motto „100 Jahre Diamalt Kesselhaus in Allach“ eine Ausstellung im renovierten Maschinen- und Kesselhaus (Am Münchfeld 40).

„Für mich ist das ein ganz herausragendes Ereignis“, sagte Stadträtin Heike Kainz anlässlich der Ausstellungseröffnung und der Buchpräsentation am vergangenen Freitag, 12. Juni. „Es ist gelungen, die Industriegeschichte gut darzustellen“, so die Vorsitzende des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) weiter. „Wir erleben hoffentlich auch für die Zukunft, dass sich Industrie und Wohnen gut ergänzen und Synergien eingehen.“ Walter G. Demmel sei es zudem gelungen, in seinem Buch die Geschichte der Diamalt AG lebensnah und ortsbezogen darzustellen. Und Natalie Schmid, die in Vertretung ihres Mannes, dem 2. Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Josef Schmid, an der Veranstaltung teilnahm, betonte: „Für mich ist es eine große Ehre, zumal ich persönlich sehr viele Kindheitserinnerungen an das Diamaltgelände habe.“ Es sei großartig, „was hier entstanden ist. Das ist ein großer Gewinn für unseren Stadtbezirk und das Viertel.“

Wichtiges Stück Industriegeschichte

Als das Bauerndorf Allach im Jahr 1902 zum Standort der Deutschen Diamalt GmbH, ab 1911 AG, ausgewählt wird, beginnt für den heutigen Stadtbezirk 23 eine neue Ära. Über Jahrzehnte hinweg sichert das unter anderem Backmittel, Suppenerzeugnisse, Bonbons und Pralinen herstellende Unternehmen Arbeitsplätze und bürgt für wirtschaftlichen Aufschwung in der Region und der Landeshauptstadt. Nachdem die Diamalg AG 1995 Konkurs angemeldet hat, verfallen die Gebäude auf dem Gelände und das ungenutzte Industriebrachland ist den Bürgern des 23. Stadtbezirks viele Jahr in Dorn im Auge. Erst 2010 kommt mit dem rheinischen Unternehmerehepaar Matthias Mertmann und Andrea Wichelhaus sowie den Plänen der Isaria Wohnbau AG frischer Wind in das ehemalige Diamalt-Gelände.

„Walter Demmel hat sich intensiv und leidenschaftlich mit dem Thema Diamalt beschäftigt“, betonte Matthias Wertmann im Rahmen der Ausstellungseröffnung und der Buchpräsentation. Zusammen mit seiner Frau Andrea Wichelhaus hat er das unter Denkmalschutz stehende, ehemalige Kohlekraftwerk der Diamalt AG aufwändig grundsaniert, so dass es sich seit Anfang 2014 wieder in Betrieb befindet. Bis in die Mitte der 1980er Jahre diente es der Diamalt AG zur Strom- und Dampferzeugung. Im Kesselhaus wurde die angelieferte Kohle über ein Förderband in den Brennraum der Kesselanlage transportiert, verfeuert und überhitzter Dampf erzeugt. „Mit der Ausstellung möchten wir den Allacher und Untermenzinger Bürger eine offene Tür anbieten. Wir wollen zeigen, was Positives entstehen wird und schon entstanden ist. Die Bürger können sich über die Geschichte und die Zukunft des Diamaltgeländes informieren.“ Sogar der Dichter Oskar Maria Graf habe in der Diamalt AG „eine prägende Zekt verbracht“, so Matthias Mertmann.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind werktags von 10 bis 17 Uhr (nur Besichtigung, keine Ausstellungsbetreuung, Führungen nach Vereinbarung, Tel. 0172/2851356).

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