Veröffentlicht am 01.06.2015 11:47

Parkplatz als Echsenbiotop

Enthüllten das Schild v. li.: Jürgen Umseher, Barbara Ney, Irene Wagensonner und Wolfgang Großmann. (Foto: privat)
Enthüllten das Schild v. li.: Jürgen Umseher, Barbara Ney, Irene Wagensonner und Wolfgang Großmann. (Foto: privat)
Enthüllten das Schild v. li.: Jürgen Umseher, Barbara Ney, Irene Wagensonner und Wolfgang Großmann. (Foto: privat)
Enthüllten das Schild v. li.: Jürgen Umseher, Barbara Ney, Irene Wagensonner und Wolfgang Großmann. (Foto: privat)
Enthüllten das Schild v. li.: Jürgen Umseher, Barbara Ney, Irene Wagensonner und Wolfgang Großmann. (Foto: privat)

Eidechsen und Heuschrecken sind für die meisten Bürger unsichtbare Lebenswesen, die auch gar nicht in der Großstadt vermutet werden, doch der Schein trügt. Eine Biologin hatte im Vorfeld der Baumaßnahmen zum neuen Park-and-Ride-Parkplatz am Aubinger S-Bahnhof Zauneidechsen, blauflügelige Ödlandschrecken und Sandschrecken entdeckt. Es sind geschützte Tiere, auf die beim Bau Rücksicht genommen werden musste. Das hat die P+R Park & Ride Gesellschaft - und zwar mit verschiedenen Maßnahmen. Welche das sind, können die Bürger jetzt auf einem Schild am Parkplatz nachlesen. Vor kurzem haben Wolfgang Großmann, Geschäftsführer des Serviceunternehmens der Stadt München gemeinsam mit dem Stellvertretenden Bezirksausschussvorsitzenden Jürgen Umseher, BA-Mitglied Barbara Ney (Grüne) und Biologin Irene Wagensonner feierlich ein Schild enthüllt. Es informiert über die Schutzmaßnahmen für die Zauneidechse auf dem P+R Parkplatz. Mit diesem symbolischen Akt zu Beginn der warmen Jahreszeit nimmt gleichzeitig der Schutz der Zauneidechsen konkrete Züge an.

Eidechsenburg als Lebensraum

„Eidechsen lieben als wechselwarme Tiere sonnige Standorte“, werden die Bürger informiert. Deshalb wurde bewusst auf Baumpflanzungen im südlichen gleisnahen Bereich verzichtet. Naturnahe Schotterflächen und der fehlende Schatten bieten einen geeigneten Lebensraum für die quirligen Tierchen. Noch zeigen sich die Schotterflächen im kargen Grau, im Sommer soll hier aber der Mix aus Kraut und Gräsern blühen. Höhepunkt ist die sogenannte „Eidechsenburg“, ein großer Stein- und Sandhaufen, der als Lebensraum für die Zauneidechse angelegt wurde. Er reicht bis einen Meter tief in den Untergrund und kann im Winter von den Tieren als frostsicheres Quartier genutzt werden. Die mit Sand angeschüttete Südseite der Burg dient den Eidechsen als Eiablageplatz und zum Sonnenbaden. Jetzt fehlt nur noch ein Zaun, um die Grünflächen entlang der Nordseite der Georg-Böhmer-Straße vor den jetzt dort parkenden Autos zu schützen. „Wir haben versucht, mit wassergebundenen Stellplatzflächen und der Eidechsenburg einen Ausgleich für den Eingriff in die Natur zu schaffen und damit für ein gedeihliches Nebeneinander von Mensch und Tier zu sorgen“, sagte Wolfgang Großmann bei der feierlichen Zeremonie. Insgesamt sind für rund eineinhalb Millionen Euro mehr als 50 Parkplätze für S-Bahnfahrer am Aubinger Bahnhof sowie extra angelegter Lebensraum für Amphibien und Insekten entstanden. Falschparker, die hier ihre Autos abstellen, müssen mit Bußgeldbescheiden rechnen.

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