Veröffentlicht am 06.04.2015 21:35

Hobbygärtner gesucht

Die ersten Blumenzwiebeln können eingepflanzt werden. (Foto: pst)
Die ersten Blumenzwiebeln können eingepflanzt werden. (Foto: pst)
Die ersten Blumenzwiebeln können eingepflanzt werden. (Foto: pst)
Die ersten Blumenzwiebeln können eingepflanzt werden. (Foto: pst)
Die ersten Blumenzwiebeln können eingepflanzt werden. (Foto: pst)

Der bisherige Krautgarten am Freihamer Weg kann wegen der beginnenden Baumaßnahmen für das neue Stadtviertel Freiham in diesem Jahr nicht mehr bebaut werden. Nach zehn Jahren wurde der Standort, der wegen der archäologischen Grabungen sowieso nur mehr in reduzierter Form betrieben werden konnte, ganz aufgegeben. Die Betreibergesellschaft ist aufgelöst, die Kautionen wurden an die Mitglieder zurückgezahlt. Das ist die schlechte Nachricht.

Doch für alle Aubinger Hobbygartler gibt es eine Alternative. Auf dem benachbarten Grundstück soll für mindestens zwei Jahre ein neuer Krautgarten entstehen. Für die Betreuung konnte das Referat für Stadtplanung und Bauordnung zwei Landwirte, die bereits Erfahrung mit Krautgärten haben, gewinnen. Wer sich für eine Parzelle interessiert, sollte sich möglichst schnell an die Krautgarten-Beauftragte Angelika Ruhland wenden ( www.krautgarten-freihamer-weg.de ). Rund zwei Euro pro Quadratmeter wird die Pacht für die Ackerflächen im Jahr betragen. Bewirtschaftet werden die Flächen von April bis November. Gartenlauben, Geräteschuppen, Kinderspielgeräte oder andere Bauten sind nicht möglich. Bei den Krautgärten handelt es sich schließlich um Ackerbau und nicht um Schrebergärten.

Die Bewerber brauchen keine gärtnerischen Qualifikationen nachweisen. Denn erfahrene Gärtner stehen den Neulingen zur Seite. Natürlich dürfen die Pächter selbst bestimmen, was sie anpflanzen möchten. Egal, ob Blumen, Gemüse, Kartoffeln oder Kräuter – Hauptsache, es werden keine mineralischen Dünger oder chemischen Pflanzenschutzmittel verwendet, diese sind nämlich verboten. Um die regelmäßige Pflege müssen sich die Pächter kümmern, dafür dürfen sie den Ertrag selbst ernten. Anschließend geht das Ackerland zurück an den Eigentümer, der die Vorbereitungen für die nächste Gartensaison trifft. „Krautgärten sind eine sehr ursprüngliche Form des Gärtnerns auf Ackerland und dienen der Selbstversorgung mit günstigem und ökologischem Gemüse“, wirbt die Stadt.

21 Standorte in ganz München

Gärtnern in der Stadt liegt im Trend. Im vergangenen Jahr haben die Münchner 1270 Krautgarten-Parzellen an 20 verschiedenen Standorten in der Stadt bewirtschaftet. Heuer soll in Ludwigsfeld der 21. Krautgarten eröffnen. Im April fängt die Gartensaison an. Dann werden von den Krautgärtnern auf ihren zirka 60 Quadratmeter großen Ackerstreifen die ersten Setzlinge, Samen und Knollen in das Erdreich gepflanzt. „Viele Stadtbewohner träumen davon, einen eigenen kleinen Gemüsegarten zu haben, um sich selbst mit erntefrischem Gemüse und Salat zu versorgen“, berichten die Verantwortlichen. Die Gemeinschaftsaktion von Landwirtschaft und Stadtverwaltung hat 1999 begonnen und sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Neben der Möglichkeit, dass Stadtmenschen landwirtschaftlich tätig werden können, dienen die Krautgärten dem Schutz des Münchner Grüngürtels.

north