Die Verkehrserschließung im Neubaugebiet Hirschgarten entspricht an verschiedenen Stellen nicht den versprochenen beziehungsweise üblichen Standards. Das zumindest beklagt ein Bürger in einem Schreiben an den Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Es war versprochen, dass es einen durchgängigen bahngleisparallelen Fahrradweg Pasing bis Hauptbahnhof geben wird“, klagt der Mann. „Die Leute wollen nicht entlang der Landsberger- oder Arnulfstraße fahren.“
Der jetzige Weg sei seit fünf Jahren überall nur Stückwerk: Ab dem Skaterdome stadtauswärts gebe nur eine Schlaglochpiste. Erst hinter der Sportanlage sei ein abseitsgelegener Weg durch die Schrebergärten angelegt worden. Den Anwohner des Neubaugebiets Hirschgarten ist nach Angaben des Bürgers nicht klar, warum besagter Schlaglochweg nicht fertiggestellt wird. „Und das Verbindungsstück zwischen Backstage und Arnulfpark endet in einer Sackgasse mit Spielplatz“, so der Mann weiter. Man werde dann über die normale Straßenführung bis zur Donnersbergerbrücke geleitet. „Die Leute haben hier viel Geld und Gebühren zum Eigentumserwerb aufgewendet und wollen den angekündigten durchgängigen Radlweg in der selbsternannten Radlhauptstadt München. Dazu müssten nun endlich die Voraussetzungen, auch in der Nähe des Bahnverwaltungsgebäudes an der Donnersbergerbrücke, geschaffen werden, fordert der Bürger.
Im Bereich Eisnergut- und Engasserbogen seien zudem verschiedene Kindertagesstätten ohne Haltebuchten für die Eltern hingestellt worden. „Jeden Morgen laufen Kinder beim Aussteigen auf die Fahrbahn, wo die Berufstätigen zur Arbeit starten“, erklärt der Anrainer. „Immer wieder eine gefährliche Situation, die irgendwann mal nicht gut ausgehen muss.“ Zur Verbesserung der Situation könnte man nach Angaben des Mannes den Engasserbogen zur Einbahnstraße umfunktionieren.
Zudem beklagt der Bürger, dass im vielgenutzten Eingangsbereich am Engasserbogen zum Hirschgarten – also am „Elefantenspielplatz“ – nur ein unasphaltierter und unbeleuchteter Weg angelegt wurde, der je nach Wetterlage glatt und dreckig ist und „nachts von den weiblichen Anwohnern generell gemieden“ wird. Er vermutet, „dass die jetzige Anlage einen günstigeren Unterhaltsaufwand für die Stadt bedeutet und deshalb so gewählt wurde.“ Eine saubere Lösung, also asphaltiert beziehungsweise mit Platten belegt und beleuchtet, wäre nach Ansicht des Bürgers sehr sinnvoll. „Insgesamt ist die Beleuchtung der regulären Hirschgartenwege nachts sehr spärlich.“
Nach Angaben des BA 9 könne der Radweg derzeit nicht durchgängig realisiert werden, da einige notwendigen Flächen, sogenannte Vorbehaltsflächen, für die 2. S-Bahn-Stammstrecke vorgesehen seien. Bis zu einem Bescheid hierzu sei eine komplette Fertigstellung nicht möglich. „Diese Situation ist abhängig von der endgültigen politischen Entscheidung zur 2. S-Bahn-Stammstrecke“, betonen die Lokalpolitiker in einem Schreiben an den Bürger. „Der unbefestigte Weg am Elefantenspielplatz wurde gemäß Planung bewusst so gelassen, da es sich hier um keinen Hauptweg handelt.“ Das Anliegen des Bürgers bezüglich der Haltebuchten im Eisnergut- und Engasserbogen leitet das Gremium an das Kreisverwaltungsreferat (KVR) weiter.