Seit 2002 sitzt Graciela de Cammerer für die SPD im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing und engagiert sich ganz besonders im Unterausschuss Jugend und Soziales für die Kinder und Jugendlichen, ist Ansprechpartner für Schulen und hält wöchentlich eine Elternsprechstunde zu aktuellen Fragen ab. Seit 2008 ist sie die Unterausschuss-Vorsitzende. Für ihr Engagement und ihre vielen Erfolge in der Lokalpolitik erhält die 65jährige Innenarchitektin am kommenden Dienstag die Auszeichnung „München leuchtet“ in Bronze. „Das ist eine tolle Anerkennung für meine Arbeit. Ich freue mich riesig darüber“, meint de Cammerer. „Und sie ist auch Ansporn für meine weiteren Ziele.“
Denn an Rückzug denkt de Cammerer trotz ihres theoretisch erreichten Rentenalters nicht. „Passivität ist nicht mein Ding. Ich bin begeisterungsfähig und neugierig und setze mich wahnsinnig gern für andere ein. Das ist sozusagen mein innerer Motor.“ Dies war schon in ihrer Kindheit so. „Ich bin in Buenos Aires aufgewachsen und dort in eine katholische Mädchenschule gegangen. Schon in der Schule sind wir zu Nächstenliebe und soziales Engagement angehalten worden. Und auch meine Eltern haben mir solch ein engagiertes Leben immer vorgelebt.“
In den 80er Jahren gründeten de Cammerer und ein paar Freundinnen die erste private Kinderinitiative in Obermenzing für ihre kleinen Kinder. Später war sie in allen Schulen Mitglied der Elternbeiräte. „In die Politik hatte es mich zu Anfang überhaupt nicht gezogen. Der Wendepunkt hierzu kam erst 1996, als der Stadtrat die Zusammenlegung der beiden Realschulen in Pasing und Obermenzing beschloss. Das konnte ich nicht einfach so hinnehmen.“ Mit Unterstützung der Obermenzinger CSU und SPD sammelte sie damals als Elternbeiratsvorsitzende der Grandl-Realschule binnen einer Woche 23.000 Unterschriften und gab sie gerade noch rechtzeitig im Münchner Rathaus ab.
„Kurz darauf kam der Oberbürgermeister Christian Ude auf mich zu und meinte: 'Sie haben gewonnen!' Doch nicht ich hatte gewonnen. Die Kinder und Jugendliche waren die Gewinner.“ Der Erfolg und die Gemeinschaft, die in der Lokalpolitik entstehen, wenn viele an einem Strang ziehen, beflügelten sie. „Dieses Miteinander, auch wenn die Meinungen auseinandergehen, das finde ich nach wie vor großartig. In der Lokalpolitik heißt es immer: Wie können wir gemeinsam etwas bewirken? Und dies spricht mir aus dem Herzen.“
Es ist kein Wunder, dass de Cammerer seit dieser Zeit fest in der SPD Obermenzing verwurzelt ist und 2010 sogar die Willy-Brandt-Medaille als Anerkennung für ihr Wirken als Ortsvorsitzende bekam. „Ich bin eine Frau der Taten und verfolge meine Themen sicherlich auch ziemlich hartnäckig. Ich denke, dass ist wichtig in der Lokalpolitik. Ich bin stolz auf alles, was wir gemeinsam erreicht haben.“
Neben BA wirkte sie auch in der AWO Pasing-Obermenzing, war Regsam-Verantwortliche und engagiert sich bei Horizont e.V. für Mütter und Kinder. „Meine Arbeit wäre nicht möglich, wenn nicht mein Mann immer hinter mir stehen würde. Ohne seine Unterstützung könnte ich vieles nicht stemmen. Auch mein großer Freundeskreis gibt mir viel Kraft.“ Nächste Ziele und Projekte habe sie auch schon. „Es gibt so vieles, was mich interessiert und wofür ich mich gern einsetze. Immer entdecke ich neue Themen. Ich kann mir kein Ende meiner Tätigkeit vorstellen.“