Unter dem Motto „Schwarze Wochen“ fand die diesjährige Kunstausstellung in der Ubostraße 9 statt. Doch was die Besucher bei der von der Aubinger CSU organisierten Ausstellung zu sehen bekamen, war das komplette Gegenteil von „schwarz“. Farbenfroh und bunt waren die Kunstwerke der 14 Einzelkünstler aus dem Münchner Westen sowie der Malgruppe der Behinderteneinrichtung „Helfende Hände“. Ihre in verschiedenen Techniken gefertigten Skulpturen und Gemälde schmückten die Wände im Eingangsbereich. Da gab es langschnäbelige Vögel, abstrakte Farbkompositionen und Collagen, die einen bunten Bilderreigen bildeten. In allen Räumen hatten die Künstler ihre Aquarelle, Ölgemälde, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen gehängt und gestellt. „Es ist unglaublich, wie viele Künstler es in Aubing gibt“, staunte Helga Fischer. Ihr Schwerpunkt liegt derzeit beim Portrait. Ihre gelungenen Studien alter und junger Gesichter hatte sie mit Aktzeichnungen ergänzt. Davor hatte ihr Mann, Klaus Fischer, seine Speckstein- und Marmorskulpturen aufgestellt. Der Künstler hat die Struktur der Steine herausgearbeitet, die weichen Formen und Rundungen stehen im Kontrast zum harten Werkstoff.
Helmut und Christl Pfundstein sind ein weiteres kreatives Ehepaar, das regelmäßig bei den Kunstausstellungen mitmacht. Während Christl Pfundstein bei ihren Hinterglasmalereien Disteln, Löwenzahn, Frauenschuh und andere Pflanzen als Motiv gewählt hatte, blickte ihr Mann lieber in die Weiten des Weltalls. Mit dynamischen Pinselstrich und kräftigen Farben hat er phantastisch-abstrakte und surreale Weltraumimpressionen auf Leinwand gebannt. Außerdem stellte er sich den Besuchern beim Rahmenprogramm als feinsinniger Dichter vor. Stets von Menschen umlagert waren die Porzellanfiguren aus der Porzellanmanufaktur Maxvorstadt. Die Bavaria, der bayerische Löwe, Moriskentänzer und andere Figuren waren liebevoll auf blaues Tuch drapiert. Wie die zerbrechlichen Kunstwerke entstanden sind, erläuterte Robert Brugger.
Die Heimat vor der Haustüre sind die Lieblingsmotive von Helmut Blümel. Neben den Zeichnungen „Aubinger Wahrzeichen” hatte er seine Serie „Und wir leben noch“ mitgebracht. Uralte knorrige Baumriesen mit sichtbaren Wundmalen und Verwachsungen sind darauf zu sehen. Eine gewisse Demut befällt den Künstler angesichts der Kraft dieser Bäume, trotz der Wunden weiterzuleben. Wenn er in der Früh mit schmerzenden Knochen aufstehe, dann frage er sich manchmal, wie sich wohl die Bäume fühlten, so Blümel. Auf Aluminiumflächen hat Carmelo Oramas surreale Landschaften kreiert. Das Metall hatte er dazu so bearbeitet, dass ein 3-D-Effekt entstand. Eine Leichtigkeit strahlten die quirligen Alltagsszenen von Inge Wolf aus. Biergarten, Isar-Gaudi und fröhliche Großstadtimpressionen hatte sie mit raschem Pinselstrich, der ihre Figuren auf das Nötigste reduzierte, gebannt.
Und dann waren da noch die abstrakten Berglandschaften von Franz Weinzierl, die modernen Farbkompositionen auf mehrteiligen Bildern von Christine Preis, die gegenständlichen und idyllischen Toskana-Landschaften von Joachim Bender, die bearbeiteten Fotos von Jürgen Knoche, Anneliese Kagerers Stillleben und Landschaften, an das alte Griechenland erinnernde Werke von Christoph Haußner und die expressiven Frauenakte von Gabriele Rottler.