Der Herbst und das Theater, in Karlsfeld gehört das einfach zusammen. Die Aufführungen des TSV Brettl sind für die dritte Jahreszeit, was der Karlsfelder See im Sommer. Sie gehören einfach dazu – und das seit 34 Jahren. Heuer war jedoch lange Zeit unklar, ob das Laientheater in diesem Jahr überhaupt ein Stück zur Aufführung bringen würde. Es fehlte schlichtweg an Darstellern. Abteilungsleiter Oliver Keim lies sich jedoch nicht entmutigen und suchte fieberhaft nach einem Stück, dass dem personellen Engpass gerecht werden würde – und fand es auch. „Heiße Bräute machen Beute“ heißt die rasante Kriminalkomödie, mit der das Ensemble an drei Wochenenden im November im Karlsfelder Bürgerhaus zu sehen sein wird.
Oliver Keim kann nun langsam aufatmen. Zwar befinden sich er und seine Schauspielkollegen derzeit noch mitten in der Probephase – drei mal die Woche treffen sie sich zum Üben, das Gröbste liegt jetzt jedoch hinter ihnen. Anfang des Jahres sah das noch anders aus. Nach der Spielzeit 2013 verließ Ronald Becker die Truppe aufgrund eines Wohnortwechsels. Dem Ensemble fehlte damit ein wichtiger männlicher Darsteller. Hinzu kam, dass auch die Schauspielerinnen aus beruflichen Gründen immer weniger Zeit in die Proben investieren konnten. Und zu allem Übel mangelt es auch noch an Nachwuchs, erinnert sich Oliver Keim: „Sappralott, wir bekommen einfach keinen Zuwachs”, schimpfte er damals.
Denn von den 24 Mitgliedern der Theaterabteilung sind derzeit kaum die Hälfte aktiv dabei. Beruf, Studium und Privates machen es zudem vier weiteren Darstellern unmöglich, im Aufführungsmonat November auf der Bühne zu stehen. „Wir sind nun mal eine Laienbühne, da geht der Beruf einfach vor”, erklärt Oliver Keim. Um auch 2014 ein Stück auf die Bühne bringen zu können, mussten Darsteller her. Durch Mundpropaganda, die örtliche Presse und das Schwarze Brett im Turnhallen-Gang warb die Laienbühne um neue Mitglieder – mit Erfolg: Drei neue Darstellerinnen konnte die Truppe hinzugewinnen.
Zwar freute sich Oliver Keim, die neuen Kolleginnen im Brettl-Kreise begrüßen zu dürfen, das Hauptproblem, nämlich der Mangel an männlichen Darstellern, war damit jedoch nicht gelöst. Doch auch hierauf wusste das Team eine Antwort und passte sich kurzerhand den Umständen an. „Wir brauchten ein Stück für fünf Frauen und zwei Männer – und das haben wir gefunden“, berichtet er.
In „Heiße Bräute machen Beute“ geht es um drei Freundinnen, die einen Bankraub verüben. Doch ihre Tat bleibt nicht unbeobachtet und so müssen sie sich nicht nur mit einer neugierigen Nachbarin und einem erpresserischen Mafioso herumschlagen, sondern auch noch den misstrauischen Ehemann und einen zerstreuten Kommissar bei Laune halten. Probleme, vor denen schließlich auch die drei Super-Bankräuberinnen kapitulieren müssen.
Regisseurin Christa Nuffert inszeniert die Kriminalkomödie von Rolf Salomon in Münchner Mundart. Die Besucher dürfen sich auf einen turbulenten Abend mit spritzigen Dialogen freuen. Nach monatelangen Proben kann es Oliver Keim kaum erwarten, das Stück endlich zur Aufführung zu bringen. „Inzwischen kriechen wir auf dem Zahnfleisch daher, aber das Stammpublikum jedes Jahr gibt uns Kraft und Zuversicht. Das Klatschen und Lachen, das ist unser Lohn.”
Die Premiere findet am Freitag, 7. November, um 20 Uhr im Bürgerhaus (Allacher Straße 1) statt. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 8., Freitag, 14. und Samstag, 15. sowie Freitag, 21. und Samstag, 22. November, jeweils um 20 Uhr (Einlass: 18 Uhr). Am Samstag, 15. November, findet um 14 Uhr zusätzlich eine Nachmittagsvorstellung zum ermäßigten Preis statt (Einlass: 13 Uhr). Karten gibt es im Vorverkauf im Sanitätshaus Lux, Seestr. 2, Tel. (08131) 50090 sowie bei Optik Tannek, Münchner Str. 187, Tel. (08131) 91773 sowie an der Abendkasse zu 8,50 bzw. 11 Euro (ermäßigt 6 Euro).