Veröffentlicht am 03.11.2014 12:48

Mehr als ein Wanderverein

Geht regelmäßig zum Klettern: Florian von Brunn. Seit Sommer dieses Jahres gehört er zu den „NaturFreunden”. (Foto: von Brunn)
Geht regelmäßig zum Klettern: Florian von Brunn. Seit Sommer dieses Jahres gehört er zu den „NaturFreunden”. (Foto: von Brunn)
Geht regelmäßig zum Klettern: Florian von Brunn. Seit Sommer dieses Jahres gehört er zu den „NaturFreunden”. (Foto: von Brunn)
Geht regelmäßig zum Klettern: Florian von Brunn. Seit Sommer dieses Jahres gehört er zu den „NaturFreunden”. (Foto: von Brunn)
Geht regelmäßig zum Klettern: Florian von Brunn. Seit Sommer dieses Jahres gehört er zu den „NaturFreunden”. (Foto: von Brunn)

Florian von Brunn ist ein Naturfreund. Er klettert gerne, geht mit seiner Familie zum Bergsteigen und setzt sich für den Umweltschutz ein. Der SPD-Landtagsabgeordnete ist Mitglied in den Ausschüssen für Umwelt und Verbraucherschutz sowie für Landwirtschaft und Forsten. Da war es naheliegend, dass er den „NaturFreunden Deutschlands, Ortsgruppe München-Brünnstein e.V.” beitrat. Seit Sommer ist Florian von Brunn einer von ihnen, ein „NaturFreund” eben.

Florian von Brunn, schätzt den Grundsatz des Vereins. „Die NaturFreunde stellen den Erhalt der ökologischen Lebensgrundlage vor wirtschaftliches Gewinnstreben”, betont er. Und der Verein selbst beschreibt sich auf seiner Internetseite als „sozial-ökologischen und gesellschaftspolitisch aktiven Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur.”

Fast 120 Jahre alt

Die „NaturFreunde” blicken inzwischen auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Im März 1895 schaltet der Lehrer und Sozialist Georg Schmiedl in der Wiener Arbeiter-Zeitung eine Anzeige. Darin ruft er Naturfreunde zur Gründung einer touristischen Gruppe auf. Rund 30 Interessenten melden sich, die erste Versammlung findet am 28. März statt. Bereits im April geht's gemeinsam hinaus in die Natur. Der erste Ausflug der Gruppe führt in den Wiener Wald. Am 16. September 1895 gründen 185 Frauen und Männer den „Touristenverein ,Die Naturfreunde'”. Karl Renner, nach dem Zweiten Weltkrieg Österreichs erster Bundespräsident, entwirft das Symbol des neuen Vereins: Der Handschlag mit den drei Alpenrosen steht für die Solidarität der Arbeiterbewegung. Im Juli 1897 erscheint erstmals die Vereinszeitschrift „Der Naturfreund”, drei Jahre später beschließt die Ortsgruppe Graz, „Berg frei” zum Gruß der Gruppe zu machen. Eine Idee, die für den gesamten Verein übernommen wird, und ausdrückt, dass das Recht auf Freizeit in den Bergen nicht nur Adel und Bürgertum vorbehalten sein soll.

Im August 1905 gründet sich als 42. Gruppe im Gesamtverein in München die erste deutsche Ortsgruppe. Sechs Jahre später errichten die Hamburger Naturfreunde das erste Naturfreundehaus in Deutschland am Rand der Lüneburger Heide.

Von den Nazis verboten

1933 werden die Naturfreunde von den Nazis verboten, ihre Hütten und Häuser beschlagnahmt. 1945 beginnt der Wiederaufbau, 1950 wird der Gesamtverein in „Naturfreunde Internationale” (NFI) umgewandelt. Im Jahr 1962 zählt die NFI inzwischen 270.000 Mitglieder in 17 Ländern, in Deutschland sind es rund 100.000. Die Naturfreunde gehen nicht nur wandern, sie mischen sich ein: so verlangen sie 1968 die Einstellung der Bombenangriffe auf Nordvietnam. Auf dem Bundeskongress in Duisburg im Jahr 2001 beschließen sie ihre Namensänderung und nennen sich ab sofort „NaturFreunde Deutschlands - Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur”.

Bewegung nach der Arbeit

Alleine in Bayern gibt es heute 120 NaturFreunde-Ortsgruppen mit rund 20.000 Mitgliedern. In München haben sportbegeisterte Umweltfreunde die Möglichkeit, sich zwischen 18 Gruppen zu entscheiden. Florian von Brunn hat für sich den Verein München-Brünnstein gewählt. „Ich bin schon als Kind zum Bergsteigen gegangen, vor etwa sechs Jahren habe ich mit dem Klettern angefangen. Die Gruppe München-Brünnstein bietet viel für Kletterer und Wanderer an und eignet sich außerdem für Familien”, so der Vater einer 15-jährigen Tochter und eines elfjährigen Sohnes. Beide Kinder haben inzwischen auch das Klettern bzw. Bouldern für sich entdeckt. Doch der Verein bietet noch weitaus mehr, wie ein Auszug aus dem aktuellen Programm zeigt. So wird zum Beispiel ein Lauftreff und Zirkeltraining angeboten. Und wer Lust auf Bewegung am Abend hat, kann sich einer der so genannten After-Work-Mountainbike-Touren anschließen. Wochenendtouren oder Kletterkurse, wie jetzt in den Herbstferien in Arco, sind außerdem fester Bestandteil des NaturFreunde-Angebots. „Die NaturFreunde haben wirklich ein tolles Programm und sehr schöne NaturFreundehäuser”, schwärmt Florian von Brunn. Die Häuser befänden sich in schön gelegenen Gebieten sowohl in den Bergen als auch im flachen Land. „Oft ist auch ein Biergarten dabei”, sagt er und nennt in diesem Zusammenhang das NaturFreundehaus an der Isar (Bootshaus Zentralländstr.).

Wer mehr auf Kultur setzt, kommt bei den NaturFreunden ebenfalls nicht zu kurz. Vorträge, Ausstellungsbesuche oder Stadtführungen stehen regelmäßig auf dem Programm.

NaturFreunde mischen sich ein

Dass sich die NaturFreunde auch politisch einbringen, war für Florian von Brunn ein weiterer Anreiz sich dem Verein anzuschließen. „Die NaturFreunde geben Stellungnahmen zu verschiedenen umweltpolitischen Themen ab”, sagt der Landtagsabgeordnete. So hätten sie sich beispielsweise zum geplanten Pumpspeicherkraftwerk am Jochberg geäußert. Unter der Überschrift „Energiewende darf die Alpen nicht zerstören” ist diese Mitteilung unter anderem auf der Internetseite nachzulesen. „Für mich war es einfach logisch, den NaturFreunden beizutreten”, sagt von Brunn.

Die NaturFreunde sind übrigens nicht nur in Deutschland aktiv. Weltweit gibt es rund 500.000 Mitglieder, rund 3.500 Ortsgruppen und ca. 1.000 NaturFreundehäuser.

Weitere Informationen unter www.naturfreunde.de, www.naturfreunde-bayern.de, www.naturfreunde-bezirk-muenchen.de im Internet.

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