Unser Buchtipp | Wochenanzeiger

Als Jacob zur Welt kommt, ist er ein gesundes, aufgewecktes Kind. Doch schon wenige Monate nach der Geburt beginnt er sich zu verändern. Er zieht sich immer mehr zurück, reagiert nicht mehr auf seine Umwelt. Als bei Jacob im Alter von zwei Jahren Autismus diagnostiziert wird, eröffnen die Ärzte der Familie, dass ihr Sohn niemals ein normales Leben führen wird. In ihrer Verzweiflung wendet sich die Mutter an Fachleute und Therapeuten. Doch umgeben von Experten, macht Jacob keine Fortschritte, sondern zieht sich immer weiter in seine eigene Welt zurück. Gegen den Rat aller Spezialisten beschließt Kristine Barnett Jacob selbst zu Hause zu betreuen und ihn mit Dingen zu umgeben, die ihn leidenschaftlich interessieren: Schatten an der Wand, Zahlenreihen, tausendteilige Puzzles und vor allem die Sterne. Indem sie Jacob ermutigt, seinem „Funken“ zu folgen, sich auf das zu konzentrieren, was er liebt, statt auf das, was ihn hindert, holt sie ihn ins Leben zurück.

„Der Funke“ erzählt die Geschichte einer Mutter, die gegen den Rat aller Experten darum kämpft, das Potenzial ihres Sohns zu fördern und ihm ein glückliches und erfülltes Leben zu ermöglichen. Die Frage, die Kristine Barnett in ihrem Buch aufwirft, ist, warum wir uns oftmals auf die Dinge konzentrieren, die wir nicht können. Jacobs Geschichte zeigt, dass es viel wichtiger ist, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die wir können und die uns begeistern. Das trifft jedoch nicht nur auf Jacob und sein außergewöhnliches Talent zu. Die Botschaft der Autorin ist allgemeingültig. Was zählt ist den einzigartigen Blickwinkel eines jeden zu fördern und zu stärken, statt ihn in das starre Korsett aus gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu pressen. In ihrem Buch zeigt die Autorin, welche Möglichkeiten sich uns eröffnen, wenn wir Konventionen über den Haufen werfen und vermeintlichen Hindernissen offen begegnen.

Kristine Barnett gründete 1996 den Waldorfkindergarten Acorn Hill Academy in Silver Spring, Maryland. Sie und ihr Mann Michael leiten zudem ein Wohltätigkeitszentrum für autistische und gehandicapte Kinder und deren Familien namens Jacob's Place in Indiana, USA.

Jacob Barnett , geboren 1998, wurde bereits mit neun Jahren an der Universität zugelassen, um dort an einer neuen Theorie in Astrophysik zu arbeiten, die ihm laut Einschätzung von Experten eines Tages den Nobelpreis einbringen könnte. Im Alter von zwölf Jahren wurde er angestellter Wissenschaftler für Quantenphysik und damit zum jüngsten Astrophysiker der Welt. Zurzeit studiert er am renommierten Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Kanada. Seinen Masterabschluss erhält er voraussichtlich im Jahr 2015. Er ist 15 Jahre alt.