Veröffentlicht am 10.06.2014 12:48

Alles halb so wild

Heftig ausgebuht: Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau während Bürgerversammlung in Pasing. (Foto: US)
Heftig ausgebuht: Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau während Bürgerversammlung in Pasing. (Foto: US)
Heftig ausgebuht: Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau während Bürgerversammlung in Pasing. (Foto: US)
Heftig ausgebuht: Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau während Bürgerversammlung in Pasing. (Foto: US)
Heftig ausgebuht: Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau während Bürgerversammlung in Pasing. (Foto: US)

Der Pasinger ist Kummer gewöhnt – zumindest was die seit sechs Jahren wechselnden Verkehrsführungen, die meist mehrmonatige Sperrungen ganzer Straßenzüge und die wachsende Zahl der Autos anbelangt, die sich mehr oder weniger von Baustellen aufgehalten durch sein Viertel schlängelt. Fünf Bürgerinitiativen sind mittlerweile quer durch Pasing aktiv: die Interessensgemeinschaft Offenbach- / Meyerbeerstraße (IOGM), die Exter-Initiative, die Initiative Am Knie, die Initiative der Weinbergerstraße und die in der Gräfstraße. Denn genauso ungebeugt wie seine Geduld ist sein Eifer, sich aktiv für die Lösung der Missstände einzusetzen.

Egal aus welcher Ecke Pasings die Kritik am Verkehrsplan kommt, alle Initiativen prangern die Verschlechterung der Wohnverhältnisse an, kämpfen gegen den Lärm und den Schleichverkehr – NUP hin oder her. Die NUP ist am Ende doch nur eine zusätzliche Straße, ohne spürbare Entlastung für die Wohnviertel, dafür umso mehr Kunden nach Pasing zu bringen.

Einzig das Pasinger Zentrum ist nun weitgehend verkehrsfrei. Allerdings zu dem Preis, dass Anwohner beispielsweise aus der Bachbauernstraße, seit kurzem Einbahnstraße, einen immensen Umweg fahren müssen, um von der Tiefgarage zur Landsberger Straße fahren zu können; oder dass Gewerbetreibende und Taxifahrer statt aus der Kafler- direkt in die Gleichmannstraße einbiegen zu können wegen 40 Meter Verkehrsberuhigung gleichfalls 800 Meter mehr über Irmonher-, Spiegel-, Gleichmann-, Landsberger- und Bäckerstraße fahren, um von dort zum Anfang der Gleichmannstraße zu gelangen.

Verkehrsplaner sieht kein Handlungsbedarf

Zur jüngsten Bürgerversammlung sprachen sich viele Anwohner, Taxifahrer und Einzelhändler für eine Nachbesserung der Verkehrsführung aus. Vor allem im Hinblick auf das neue Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee forderten Anwohner eine demokratische Bürgerbeteiligung. „Solche Mitbestimmungen und öffentliche Beteiligungen sind im Münchner Osten, wie beim Gebiet der Prinz-Eugen-Kaserne, eine Selbstverständlichkeit“, erklärte dazu Maria Ecke-Bünger von der IGOM in ihrem Wortbeitrag. „Hier muss endlich ein Verkehrskonzept her, und zwar für den gesamten Münchner Westen. Unsere Straßen können keinen Verkehr mehr aufnehmen. Die Planer gehen von den falschen Ausgangszahlen aus. Wir lassen uns nicht mehr vertrösten“, meinte Birgit Schmitt-Walter aus der Nusselstraße.

Verkehrsplaner Bernd Schmiedlau antwortete direkt im Anschluss an die Bürgerbeiträge auf die vielen Kritikpunkte. „Wir haben in zwölf Jahren 20 öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. Es ist also nicht wahr, wenn Sie behaupten, wir würden die Bürger nicht beteiligen.“ Baustellen würden nun mal viele Veränderungen mit sich bringen, die Vorteile für Pasing lägen auf der Hand. Hier brauche es nur noch etwas Geduld. „Im Frühjahr 2015 sind die meisten Baumaßnahmen im Pasinger Zentrum abgeschlossen. Dann werden wir eine weiträumige Verkehrszählung starten. Und mit diesen Ergebnissen können wir gesichert sagen, wo entlang die Verkehrsströme fließen. Und dann können wir nachbessern, nicht eher.“

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