„Grünfinger“ oder „Grünband“ haben die Planer die Fläche genannt, die einmal den Übergang zwischen dem neuen Freiham und dem alten Neuaubing darstellen soll. „Grünfinger“ – das klingt nach etwas Schmalen, Langen und tatsächlich ist der Bereich zwischen Wiesentfelser Straße und Pretzfelder Straße mit seinen 30 bis 40 Metern Breite lediglich so breit wie drei Linienbusse, die hintereinander aufgestellt wurden. So veranschaulichten es die Vertreter des Baureferats, die den Bürgern im Jugendtreff Neuaubing das erste Planungskonzept vorstellten. In zwei Workshops und an einem Informationstag waren im vergangenen Jahr die Ideen der Bürger für diesen Bereich gesammelt worden. Viele Bürger waren auch jetzt gekommen, um zu sehen, ob ihre Ideen in das Konzept aufgenommen worden waren.
Die Grundidee des Ganzen sei, dass die beiden Stadtteile durch eine gemeinsame Nutzung miteinander verknüpft werden sollten. „Der Park soll keine Trennung, sondern ein Miteinander bedeuten“, so Martin Späth (Baureferat). Eine naturnahe Gestaltung mit vielen Spielmöglichkeiten, Rad- und Spazierwegen und Möglichkeiten für alle Generationen zum Aktivwerden – das waren die Hauptforderungen der Bürger gewesen. Die Kinder hatten darum gebeten, dass die Kinderfarm erhalten bleibe und dass es kreative Spielplätze „mit Wasser“ gebe.
In einem virtuellen Spaziergang durch das Planungsgebiet stellten die Planer ihre Ideen vor. Bunte Wildblumenwiesen, Streuobstwiesen und Wanderwege seien typisch für die bayerische Kulturlandschaft, das soll es auch im „Grünfinger“ geben. „Damit soll an die Aubinger Lohe und an das Gut Freiham angeknüpft werden“, erklärte Christian Dobrick vom Planungsbüro West 8. Picknickstellen, aber auch Plätze, die als Freiluftbühne genutzt werden können, schweben den Planern vor. Die Nachbarschaft könnte sich bei den Spielplätzen, die in Verlängerung der Schulen vorgesehen sind, zum Streetball- oder Volleyballspielen, zum Klettern und Rutschen treffen. Der Indianerspielplatz soll bestehen bleiben, für die Kleineren soll es Matsch- und Sandspielmöglichkeiten geben, die Größeren könnten sich in Hängematten ausruhen. In der Nähe des geplanten Seniorenheims haben die Planer einen „Generationenspielplatz“ angesiedelt. „Hier könnten sich die Großeltern gemeinsam mit ihren Enkeln vergnügen“, so der Planer. Außerdem gibt es verschiedene Spazierrouten – je nach Kondition, können hier die Senioren ihre Runden drehen. Ein wenig weiter soll ein duftender Kräutergarten entstehen und die Möglichkeit beim „urban gardening“ selbst zum Gärtner zu werden. Zum städtischen Garteln stehen 1000 Quadratmeter zur Verfügung. Ein Schaukelplatz und eine Spielwiese schließen den „Grünfinger“ ab. Ein Wermutstropfen für die Bürger: Ihren Krautgarten mit den jährlich 20 von der Stadt gemieteten Parzellen wird es später nicht mehr geben. Eventuell könnte etwas Adäquates im 55 Hektar großen Landschaftspark entlang der Autobahn entstehen, meinte Späth. Allerdings müssten sich die Bürger rechtzeitig dafür einsetzen. Der „Grünfinger“ soll übrigens mit Rad- und Wanderwegen durchzogen werden, die auch zu den neu entstehenden Geschäftszentren führen sollen. Den Wunsch eines Bürgers nach Toiletten könne aber aus Kostengründen nicht erfüllt werden. Der Unterhalt wäre zu teuer.