Wie funktionieren die Bremsen an einer Seifenkiste? Und wie lässt sich die Lenkung justieren, um das Gefährt sicher steuern zu können? Diese und viele weitere Fragen hatten 7- bis 13-jährige Kids beim Workshop zu lösen, der während der ersten Osterferien-Woche im Verkehrsmuseum stattfand. Organisiert hatte das Pilotprojekt die Väterinitiative München e.V. in Kooperation mit den Mütterzentren und dem Verkehrsmuseum.
Konzentriert und äußerst motiviert arbeiteten die beiden Teams, fünf Mädchen und elf Jungen, unter der Anleitung des Familientherapeuten Georg Lobermeyer, der Vorstand der Väterinitiative für engagierte Elternschaft e.V. ist. Eine kirschrote Kiste mit bunten Verzierungen entwarfen die Speed-Kids, das Team der Münchner Mütterzentren. Schwarz mit goldenen Blitzen präsentiert sich hingegen der Flitzer der Mannschaft der Väterinitiative, die sich den Namen Fire-Racer gab.
Lange zu tüfteln hatten die Amateur-Mechaniker an der Lenkung. Doch mit Beratung und Hilfe eines Mitarbeiters des Verkehrsmuseums ließen sich letztlich auch diese technischen Schwierigkeiten lösen. Mit iPads dokumentierten die Kinder und Jugendlichen den gesamten Entstehungsprozess ihrer Rennwagen multimedial. Anhand der Fotos und Videos können sie ihren Eltern und Freunden zeigen, was sie während der Ferientage zustande gebracht haben.
Mittagessen besorgten sich die hungrigen Teams ganz nach ihrem Geschmack. Mal gab's Pizza, mal Leberkäs-Semmeln. Ermöglicht hatte die Verköstigung ein Zuschuss vom Bezirksausschuss Schanthalerhöhe, dem Organisator Lobermeyer für die Unterstützung dankt.
Zwei fahrtüchtige Kisten stehen nun bereit, die schließlich sogar vom TÜV geprüft wurden. Kaum erwarten konnten die beiden Teams, bis der Lack endlich getrocknet war. Die ersten Testfahrten wurden ein Riesenspaß. Einige Passanten blieben stehen, als die Seifenkisten den abschüssigen Weg an der Bavaria hinuntersausten. Gleich mehrere unter den älteren Herren erinnerten sich, wie sie selbst in den Nachkriegsjahren an diesem Hang ihre Seifenkistenrennen ausgetragen hatten. „Im Jahr 1949 – also vor 65 Jahren! – fand an der Bavaria unser erstes Seifenkistenrennen statt. Organisiert hatten es die damals hier stationierten US-amerikanischen Truppen”, erzählte einer der Senioren, dessen Augen dabei ebenso strahlten wie jene der Teens.
Am Mittwoch 30. April, von 15 bis 16 Uhr wollen die Teams erneut Probefahrten an der Bavaria machen und dabei das Fahrverhalten ihrer Kisten genauer kennen lernen. Am 4. Mai werden die beiden Mannschaften nämlich beim 9. Münchner Seifenkistlrennen am Gebsattelberg starten. Die 300 Meter lange Rennstrecke auf der Gebsattelstraße führt von der Franziskanerstraße mit beachtlicher Neigung und einer leichten Kurve zum Mariahilfplatz hinunter. Die Wertungsläufe beginnen um 12.45 Uhr, Besucher sind herzlich willkommen.